Bremen/Kiel. In einer Talkshow spricht der FDP-Politiker über eine Diagnose und die Stunden danach – und zeigt sich von der verletzlichen Seite.

Er gilt als Mann der scharfen Worte, der gern austeilt: Jetzt hat sich Wolfgang Kubicki von seiner verletzlichen Seite gezeigt. In der Talkshow „3nach9“ von Radio Bremen, in der es eigentlich um den Fall Böhmermann ging, sprach der FDP-Politiker über seine Panikattacken. „Wenn Sie die Diagnose bekommen, dass Sie unter Umständen einen Gehirntumor haben können, dann kriegen Sie mitten auf der Straße im Auto aus dem Nichts heraus eine Panikattacke“, sagte der Politiker im Gespräch mit Gastgeber Giovanni di Lorenzo.

Nach einer Untersuchung im Jahr 1990 habe der Arzt Kubicki mitgeteilt, in seinem Gehirn befinde sich etwas, das wachsen wolle. Auf der Heimfahrt mit dem Auto sei ihm dann die ganze Tragweite der Diagnose bewusst geworden: „Sie fahren nach Hause und bekommen plötzlich eine Todesangst, dass Sie wirklich Glück haben, wenn Sie noch bremsen und an die Seite fahren können.“

Kubicki ist Vorsitzende der FDP-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag und stellvertretender Bundesvorsitzender der Liberalen. Zur Entscheidung der Bundesregierung, dass nach einer Strafanzeige des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan gegen den Satiriker Jan Böhmermann in Deutschland ermittelt werden darf, sagte er: „Wer in so kurzer Zeit 2000 Beleidigungsanzeigen als Staatspräsident auswirft und versucht Journalisten ins Gefängnis zu bringen, weil sie ihn kritisieren, der muß persönlichkeitsgestört sein.“