Kopenhagen. Startet der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels 2018, soll sich das Gesamtbudget von 7,4 Milliarden auf 7 Milliarden Euro verringern.

Das Mammutprojekt Fehmarnbelt-Tunnel könnte nach neuen Berechnungen etwas günstiger werden als zuletzt erwartet. Weil die Baugenehmigung von deutscher Seite noch fehlt, ist aber weiter unklar, wann mit dem Bau der Verbindung zwischen Puttgarden auf Fehmarn und der dänischen Insel Lolland begonnen werden kann. Die Unsicherheit und die hohen Kosten hatten die politische Zustimmung zu dem Riesenvorhaben in Dänemark zuletzt ins Wackeln gebracht.

Ein Krisentreffen im Parlament glättete am Donnerstag die Wogen. „Ich bin in Bezug auf die Finanzierung etwas beruhigter“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Rechtspopulisten, Kim Christiansen. Es sei aber harte Arbeit nötig, um die deutsche Genehmigung zu bekommen, sagte Verkehrsminister Hans Christian Schmidt der Nachrichtenagentur Ritzau: „Darum muss gekämpft werden.“

Gesamtbudget bei 7 Milliarden Euro

Nachverhandlungen mit den Bauunternehmen hätten es möglich gemacht, das Gesamtbudget bei einem Baustart im Jahr 2018 von 7,4 auf rund 7 Milliarden Euro zu senken, geht aus einer neuen Finanzanalyse der Projektgesellschaft Femern hervor. Die reinen Baukosten seien von 6,9 Milliarden auf rund 6 Milliarden gesenkt worden. Gleichzeitig habe man die Reserven von einer halben auf eine Milliarde aufgestockt.

Kann erst 2020 mit dem Bau begonnen werden, läge das Gesamtbudget bei knapp 7,1 Milliarden Euro. Vor allem durch eine Verlängerung der Bauphase konnten demnach Kosten gespart werden. Nach den neuen Plänen könnten je nach Baubeginn 2026 oder 2028 die ersten Züge und Autos durch den Tunnel rollen.

„Wir werden bis zum ersten Spatenstich einige Jahre warten müssen“

Dänemark finanziert den Tunnelbau allein. Deutschland muss nur für die Bahnanbindung auf deutscher Seite aufkommen. Die geplante rund 18 Kilometer lange Verbindung steht aber vor allem bei Naturschützern in Deutschland in der Kritik. Gegen den Planfeststellungsbeschluss sind mehr als 3100 Bedenken eingegangen. Er dürfte frühestens 2017 vorliegen. Klagen könnten den Prozess weiter in die Länge ziehen.

„Wir werden bis zum ersten Spatenstich einige Jahre warten müssen“, sagte Dänemarks früherer Verkehrsminister, der Sozialdemokrat Magnus Heunicke, am Donnerstag.