Hörnum . Winterstürme setzten Sylt zu. Auf den großen Abbruch an der Hörnumer Odde im November folgte nun ein kleinerer. Die Südspitze driftet.

Der Wintersturm „Norkys“ hat die Nordseeinsel Sylt erneut schrumpfen lassen.

An der Südspitze bei Hörnum Odde habe es in den vergangenen Tagen kleinere Abbrüche an Düne und Strand gegeben, sagte Johannes Oelerich, Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) am Freitag.

„Die Verluste bewegen sich im Rahmen dessen, was wir erwartet haben“, sagte Oelerich. „Es besteht kein Anlass zur Dramatik.“ Auf rund 850 Metern Länge und bis zu 60 Metern Breite fielen damals rund 2,2 Hektar Land des Naturschutzgebietes den Wellen zum Opfer.

Schwere Verluste hatte die Sylter Südspitze dagegen im November 2015 hinnehmen müssen.

Auf rund 850 Metern Länge und bis zu 60 Metern Breite brach damals ein Küstenstreifen weg. Rund 2,2 Hektar Land des Naturschutzgebietes fielen den Herbststürmen „Heini“ und „Iwan“ zum Opfer.

Sämtliche Verluste gehören zur Anpassung der Morphologie an der Landzunge dazu. „Auch wenn Menschen, die dort spazieren gehen, das womöglich anders wahrnehmen“, sagte Oelerich zum jüngsten, kleineren Abbruch. Die Sylter Südspitze driftet dem Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz zufolge seit mehreren Jahren mit der Strömung in östliche Richtung. Die Behörde erwartet noch weitere Erosionen. Das wann und wie ist jedoch schwer zu prognostizieren.

Bereits im Herbst hatte die Schutzstation Wattenmeer Touristen dazu aufgerufen, die Hörnumer Odde nur noch bei Niedrigwasser zu besuchen, um die empfindliche Dünenvegetation zu schonen. Denn bei Hochwasser verbindet nur noch ein schmaler Landstreifen die Südspitze mit dem Rest von Sylt. Dennoch entstanden bereits erste Trampelpfade in den Dünen.

Während die Odde auch wegen ihres Status als Naturschutzgebiet dem Sturm ausgesetzt ist, schützen Tetrapoden aus Beton den weiter nördlich befindlichen Ort Hörnum.