Dänemark setzt auf Abschreckung. Flüchtlinge in Flensburg meiden wegen verschärfter Polizeikontrollen nun die Busse in den Norden.

Flensburg. Kontrollen der dänischen Polizei hat in Flensburg offensichtlich Flüchtlinge verunsichert, die nach Schweden wollen. Zwei extra georderte Busse der dänischen Bahn seien am Donnerstagabend von Flensburg wieder leer nach Dänemark gefahren, teilte Nicolas Jähring vom „Refugees Welcome“-Team am Flensburger Bahnhof am Freitag mit. Auch die Züge, die nach Dänemark fahren, würden von Flüchtlingen gemieden. Am Freitagvormittag waren laut Jähring knapp 400 Flüchtlinge im Bahnhofsbereich.

Seit Mittwoch seien ein Bus und zwei Züge von der Polizei kontrolliert und alle mitfahrenden Flüchtlinge „zwangsregistriert“ worden, hieß es. Obwohl alle nach Schweden wollten und Tickets gehabt hätten, seien sie gefragt worden, ob sie in Dänemark Asyl beantragen wollten. Wer das bejahte, sei in dänische Lager gekommen. Die anderen wurden nach Deutschland zurückgebracht, hatte auch die dänische Polizei bestätigt.

Bisher habe die dänische Polizei solche Transitflüchtlinge in der Regel unbehelligt durch Dänemark nach Schweden fahren lassen, sagte Jähring. Jetzt habe die dänische Polizei ihr Verhalten geändert und setzte auf Abschreckungsmaßnahmen. Deshalb habe „Refugees Welcome“ am Flensburger Bahnhof seine Transithilfe für Flüchtlinge bis auf weiteres gestoppt und informiere die Menschen über das geänderte Verhalten der dänischen Polizei.

Die dänische Polizei betonte dagegen, nichts an ihrer bisherigen Praxis geändert zu haben. Eine Sprecherin sprach von Routinekontrollen, wie sie seit langem üblich seien.