New York. IOC-Präsident Thomas Bach kündigte vor der UN einen radikalen Kurswechsel an
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro dürfen erstmals Spitzensportler mit Flüchtlingsstatus an den Start gehen. „Das wird ein Symbol der Hoffnung sein für alle Flüchtlinge in der Welt und die Welt in Kenntnis um die Größenordnung der Krise besser machen“, erklärte Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Dort wurde zudem eine Resolution zur Einhaltung des Olympischen Friedens während der Rio-Spiele vom 5. bis 21. August verabschiedet.
Das IOC lädt Top-Athleten unter den Flüchtlingen nach Brasilien ein, „die keinem Nationalteam angehören“, sagte Bach. Sie seien bei den Rio-Spielen willkommen und werden bei der Eröffnungsfeier hinter der olympischen Flagge und mit der olympischen Hymne einmarschieren und dürfen im olympischen Dorf wohnen. Dies ist eine radikale Kurswende des IOC. Bislang mussten Aktive immer von einem nationalen olympischen Komitee entsandt werden.
Das IOC hatte unabhängig davon für die internationale Flüchtlingshilfe zwei Millionen Dollar bereitgestellt, um ihnen „Hoffnung durch Sport“ zu geben“, sagte Bach. Der IOC-Präsident begrüßte die Verabschiedung der Resolution zur Einhaltung einer Waffenruhe bei den Olympischen Spielen, die von 180 der 193 UN-Mitgliedsländer unterstützt wurde. „Der Olympische Friede steht für Werte wie Toleranz, Solidarität und Frieden“, sagte Bach. „Sport baut immer Brücken und errichtet niemals Mauern.“
Bach nutzte seine Rede in New York – ohne den FIFA-Skandal beim Namen zu nennen – für eine eindringliche Mahnung. „Das IOC mit seiner olympischen Agenda 2020 hat dafür gesorgt, dass wir im Einklang mit den höchsten Standards der guten Regierungsführung und Transparenz sind“, sagte er. „In diesem Zusammenhang fordern wir andere große Sportinstitutionen auf, die notwendigen und schnellen Reformen einzuleiten, um ihren Ruf wiederherzustellen.“