Der seltene Vogel brütet nur auf der Hochseeinsel. Windparks und Vermüllung der Nordsee machen dem schnellen Fischjäger zu schaffen.

Ahrensburg. Der in Deutschland seltene Basstölpel ist der „Seevogel des Jahres 2016“. Der größte Meeresvogel an der deutschen Küste brütet mit 684 Paaren nur auf Helgoland, wie der Naturschutzverein Jordsand am Freitag in Ahrensburg bei Hamburg mitteilte.

 Basstölpel sitzen auf einem Felsen der Hochseeinsel Helgoland
Basstölpel sitzen auf einem Felsen der Hochseeinsel Helgoland © dpa | Harro H. Müller

Der gänsegroße Fischjäger leide unter der Vermüllung der Nordsee, hieß es. Weil der schneeweiße Vogel seine Beute mit bis zu 100 Stundenkilometer schnellen Sturzflügen in die See jagt, verfange er sich oft in Fischernetzen oder Leinen und ertrinke. „Auch aus diesem Grund muss die Fischerei umweltverträglicher werden“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Eckart Schrey. Außerdem flögen die Vögel in die Rotoren von Windparks und verletzten sich.

Der Basstölpel sei zwar nicht vom Aussterben bedroht, gelte aber als Art mit eng begrenztem Vorkommen und stehe deswegen auf der Roten Liste in Deutschland. Seinen Namen habe der Basstölpel (Morus bassanus) von einer großen Brutkolonie vor der Südostküste Schottlands. Der Anhang „-tölpel“ leite sich von dem unbeholfen aussehenden Watschelgang des Vogels ab. 1991 hatte sich der Basstölpel in Helgoland angesiedelt.