Cuxhaven . Noch immer ist nicht klar, ob es im Laderaum ein Feuer oder eine chemische Reaktion gab. Experten untersuchen die Lage an Bord.

Knapp eine Woche nach der Havarie auf dem Düngemittel-Frachter „Purple Beach“ sind die Löscharbeiten beendet.

„Es gibt keine Rauchentwicklung mehr“, sagte der Sprecher des Havariekommando in Cuxhaven, Michael Friedrich, am Sonntag. Experten sollen nun das Ausmaß der Schadstoffbelastungan Bord messen.

Am Sonntag gestaltete sich dies allerdings schwierig, da der Seegang am Ankerplatz in der Deutschen Bucht rund 30 Kilometer westlich von Helgoland sehr stark war. Ob im Tagesverlauf noch jemand an Bord gehen konnte, war laut Havariekommando offen. Der Laderaum wurde geflutet, damit die Temperatur auf dem Schiff weiter sinkt.

Noch immer sei nicht klar, ob es im Laderaum des Frachters ein Feuer oder eine chemische Reaktion gab, sagte ein Sprecher. Fest stehe, dass sich in dem mit 6000 Tonnen Stickstoff-Phosphat-Kalium-Dünger gefüllten Laderaum seit Montagabend starke Hitze entwickelt habe. Zeitweise stieg eine weithin sichtbare weiße Rauchwolke auf.

Havarierter Hamburger Frachter

Ein Hubschrauber der Bundespolizei bringt  Einsatzkräfte in das Havariegebiet in der Deutschen Bucht in der Nordsee. Das Havariekommando hat die Löscharbeiten am Freitag fortgesetzt
Ein Hubschrauber der Bundespolizei bringt Einsatzkräfte in das Havariegebiet in der Deutschen Bucht in der Nordsee. Das Havariekommando hat die Löscharbeiten am Freitag fortgesetzt © dpa | Bundespolizei
Der Notfall-Hochseeschlepper „Nordic“ und das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ während des Einsatzes bei der „Purple Beach“
Der Notfall-Hochseeschlepper „Nordic“ und das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ während des Einsatzes bei der „Purple Beach“ © dpa | Thorsten Helmerichs
Die Rauch- und Gaswolke sei deutlich reduziert worden. Messungen hätten keine explosive Atmosphäre mehr ergeben, sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Mittwoch in Cuxhaven
Die Rauch- und Gaswolke sei deutlich reduziert worden. Messungen hätten keine explosive Atmosphäre mehr ergeben, sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Mittwoch in Cuxhaven © dpa | Thorsten Helmerichs
Am Montagabend hatte die Besatzung des 192 Meter langen Schiffs „Purple Beach“ Rauch und Hitze in einem Laderaum festgestellt.
Am Montagabend hatte die Besatzung des 192 Meter langen Schiffs „Purple Beach“ Rauch und Hitze in einem Laderaum festgestellt. © dpa | Thorsten Helmerichs
An der Außenhaut des Schiffs betrug die Temperatur zeitweise 45 Grad.
An der Außenhaut des Schiffs betrug die Temperatur zeitweise 45 Grad. © dpa | Thorsten Helmerichs
Eine Rauchsäule des qualmenden Frachters „Purple Beach“ (r) steigt am Mittwochmorgen am Horizont neben einem Schiff der Reederei Seatruck in der Deutschen Bucht in der Nordsee vor der Hochseeinsel Helgoland auf
Eine Rauchsäule des qualmenden Frachters „Purple Beach“ (r) steigt am Mittwochmorgen am Horizont neben einem Schiff der Reederei Seatruck in der Deutschen Bucht in der Nordsee vor der Hochseeinsel Helgoland auf © dpa | Yngve Torben Lange
Durch den westlich von Helgoland in Brand geratenen Hamburger Frachter „Purple Beach“ hat sich in der Nacht zu Mittwoch in mehreren Bereichen an der Nordseeküste eine streng riechende Düngemittel-Wolke gebildet
Durch den westlich von Helgoland in Brand geratenen Hamburger Frachter „Purple Beach“ hat sich in der Nacht zu Mittwoch in mehreren Bereichen an der Nordseeküste eine streng riechende Düngemittel-Wolke gebildet © dpa | Havariekommando
Die Besatzung hatte am Montagabend Rauchentwicklung in einem der Laderäume des Schiffs bemerkt
Die Besatzung hatte am Montagabend Rauchentwicklung in einem der Laderäume des Schiffs bemerkt © dpa | Havariekommando
Der stark qualmende Frachter
Der stark qualmende Frachter "Purple Beach" liegt in der Deutschen Bucht in der Nordsee © dpa | Havariekommando
Einsatzkräfte werden am Dienstag mit dem Helikopter zum Frachter „Purple Beach“ gebracht, der in der Deutschen Bucht liegt
Einsatzkräfte werden am Dienstag mit dem Helikopter zum Frachter „Purple Beach“ gebracht, der in der Deutschen Bucht liegt © dpa | Havariekommando
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Zunächst war befürchtet worden, dass es zu einer Explosion kommen könnte. Am Dienstag wurden die Besatzung und einige Helfer, insgesamt mehr als 30 Menschen, zu Untersuchungen in Krankenhäuser geflogen. Schwer verletzt wurde niemand. Die „Purple Beach“ war unter der Flagge der Marshall-Inseln auf dem Weg von Antwerpen nach Brake an der Weser.