Braunschweig/Großensee . Im Braunschweiger Prinzenpark will die Polizei Hundeführer einsetzen. Acuh am Großensee in Trittau wollen Beamte Randale verhindern.

Die Polizei in Niedersachsen und Schleswig-Holstein will Randale am Vatertag unbedingt vermeiden. In vielen Städten werden am Donnerstag (Christi Himmelfahrt) deshalb mehr Beamte unterwegs sein, um betrunkene Männergruppen in Zaum zu halten.

Im Braunschweiger Prinzenpark will die Polizei Pferde und Hundeführer einsetzen, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch sagte. Die Polizei in Hannover hat Beamte in der Hinterhand, um bei Krawallen intervenieren zu können. In Wolfsburg will man Tumulte gleich im Vorhinein verhindern: Im Allerpark herrscht Alkoholverbot. Im vergangenen Jahr hatten sich betrunkene Vatertagsausflügler vielerorts in Niedersachsen geprügelt.

Auch in der Region Lüneburg sind die Beamten besonders aufmerksam, damit es nicht zu Ausfällen kommt. Im Fokus stehen dabei insbesondere auch die beliebten "Ausflugsziele der Vatertägler". Die Polizei verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Kampagne "STAY GOLD", die auf Genuss mit Verstand setzt: "Etwas trinken ist okay - zu viel trinken ist absolut uncool - und Randale machen geht gar nicht!"

Mit einem erhöhten Personaleinsatz will auch die Polizei am Nordstrand des Großensees in Stormarn in Schleswig-Holstein in diesem Jahr am Himmelfahrtstag Krawalle verhindern. Frank Schümann, Leiter der zuständigen Trittauer Polizeistation: „Dass unsere starke Präsenz sinnvoll ist, zeigt die Entwicklung in den vergangenen Jahren.“

Vor elf Jahren war es erstmals während eines sogenannten Bierkistenrennens zu massiven Ausschreitungen am Nordstrand gekommen. Die Veranstaltung mit rund 2000 Teilnehmern geriet völlig außer Kontrolle: 20 Jugendliche wurden verletzt, Polizeibeamte wurden angegriffen, der Strandabschnitt verwüstet. Daraufhin verhängte das Trittauer Ordnungsamt ein Alkoholverbot rund um den Großensee, das die Polizeibeamten seitdem durchsetzen.

Zwei Feste an einem Tag

Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt. Das ist ein Feiertag. Viele Väter ziehen dann mit ihren Freunden los und feiern Vatertag.

Doch auch für Gläubige ist der Tag wichtig. Christen erinnern sich an diesem Tag an eine Geschichte aus der Bibel. Das ist ihr wichtigstes Glaubensbuch. Darin steht: Jesus ist 40 Tage nach Ostern in den Himmel gefahren. Er kam zu Gott.

Manche Künstler malten früher auf ihren Bildern, wie Jesus nach oben schwebt und in einer Wolke verschwindet. Kirchenleute sagen aber: Jesus’ Himmelfahrt ist nicht wie eine richtige Reise zu verstehen. Das bedeutet nicht, dass der Sohn Gottes wirklich in die Höhe flog und nun über den Wolken sitzt. Das Bild von der Himmelfahrt soll nur helfen, sich vorzustellen: Jesus soll bei Gott sein.

Viele Männer entschwinden am Donnerstag auch - aber mit Freunden. Dann ziehen sie zum Feiern los. Manche trinken auch Alkohol dabei.

Woher dieser Brauch zum Vatertag kommt, ist nicht ganz klar. Vermutlich stammt er noch aus dem Mittelalter. Damals gab es nämlich an Christi Himmelfahrt feierliche Umzüge. Bei denen wurde ebenfalls reichlich Alkohol getrunken. Später griffen Männer den Brauch wieder auf und machten Ausflüge in die Natur.

(dpa/ena)