Den Betreibern der Kino-Plattform kinox.to werden Urheberrechtsverletzungen, aber auch räuberische Erpressung und Brandstiftung vorgeworfen. Staatsanwaltschaft fahndet europaweit nach zwei Brüdern.

Berlin/Lübeck. Die beiden Betreiber des illegalen Online-Portals kinox.to sind weiter auf der Flucht. „Wo sich die Brüder momentan aufhalten, wissen wir nicht. Nach ihnen wird gefahndet“, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Wolfgang Klein, am Montag.

Bekannt sei lediglich, dass die beiden 25 und 21 Jahre alten Männer Deutschland bereits im Juli oder August verlassen hätten.

Zu Fahndungsdetails wollte sich die Behörde nicht äußern, da die aus dem Raum Lübeck stammenden Brüder als gewaltbereit gelten und möglicherweise bewaffnet seien.

Mit einer Razzia in drei Bundesländern sowie in Berlin hatte eine Spezialeinheit am vergangenen Mittwoch die Betreiber von kinox.to aufzuspüren versucht – es gab zwei Festnahmen

Wie das Nachrichtenmagazin berichtete, stürmte eine Spezialeinheit ein Wohnhaus in einem Ort nahe Lübeck, in dem die Hauptbeschuldigten, zwei Brüder im Alter von 25 und 21 Jahren, bei ihren Eltern leben.

Die Gesuchten waren allerdings nicht in dem Haus. Die Seite kinox.to soll auf raubkopierte Medieninhalte wie aktuelle Kinofilme verlinken. Sie rangiert nach Angaben des Magazins unter den Top 50 der von Deutschland aus besuchten Web-Angebote.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Brüdern neben gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung und Steuerhinterziehung auch räuberische Erpressung und Brandstiftung vor. Zwei weitere Haftbefehle gegen die führenden Köpfe von kinox.to wurden im Raum Neuss und in Düsseldorf vollstreckt.

Bei einem Zahlungsdienstleister in Berlin seien „Vermögenswerte sichergestellt“ worden, so der Dresdner Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein.