Ablagerungen in Kanada brachten Forscher auf die Spur: Bei einer Eruption vor 1200 Jahren in Nordamerika wurde Asche mehr als 7000 Kilometer weit verstreut. Sie wurde nun in zwei norddeutschen Mooren entdeckt.

Kiel. Spuren eines mittelgroßen Vulkanausbruchs in Alaska vor rund 1200 Jahren haben Wissenschaftler nun in Schleswig-Holstein nachgewiesen. Die Asche wurde von einem internationalen Team von Wissenschaftlern unter anderem in zwei Mooren nachgewiesen, wie das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Geomar am Freitag in Kiel mitteilte. Die Asche hat demnach mehr als 7000 Kilometer Entfernung zurückgelegt.

Nach Angaben des Kieler Instituts nahmen Wissenschaftler bislang an, dass nur besonders große Vulkanausbrüche ihre Asche um den ganzen Globus verteilen können. „Solch weitreichende Auswirkungen hatte man bisher nur für die Eruptionen von Supervulkanen, angenommen“, sagte die Kieler Vulkanologin Christel van den Bogaard. „Die Spuren im Dosenmoor und im Jardelunder Moor in Schleswig-Holstein sind die am weitesten vom Ursprungsort entfernt liegenden Nachweise dieser Eruptionen bisher“, sagte van den Bogaard.

Die Forscher untersuchten für ihre Arbeit Ablagerungen aus Irland, Schottland, Norwegen und Schleswig-Holstein sowie einen Eisbohrkern aus Grönland. „Aschelagen in Nordeuropa werden meist auf isländische Vulkane zurückgeführt. Doch bei diesen Aschelagen konnten keine derartigen Zusammenhänge gefunden werden“, sagte van den Bogaard.

Eine Asche in Ablagerungen aus Nova Scotia in Kanada brachte die Forscher auf die richtige Spur: Sie zeigte dieselbe Zusammensetzung und gleiches Alter und deutete auf eine Eruption in Alaska hin.