In St. Peter-Ording misst sich die Kitesurf-Elite beim Weltcup. Zum Teilnehmerfeld gehört die amtierende Europameisterin Sabrina Lutz. Die Hamburgerin ist mit der Strecke vertraut - ein Heimvorteil.
St. Peter-Ording. Trotz rasanter Geschwindigkeit und spektakulärer Sprünge ist Kitesurfen manchmal ein Geduldsspiel. Das erlebt derzeit auch Athletin Sabrina Lutz, die an den ersten Wettkampftagen beim Weltcup in St. Peter-Ording noch gar nicht an den Start ging. Die amtierende Europameisterin wartet – wie viele ihrer Mitstreiter – auf die richtigen Wind- und Wellenbedingungen. Spätestens am Wochenende geht es bei den Finalläufen aber aufs Wasser. Lutz möchte ihren sechsten Platz aus dem Vorjahr verbessern und in den Top-5 landen.
Für die Hamburgerin ist der Wettkampf ein echtes Heimspiel. „Hier ist es schon ein bisschen schwieriger aufgrund von Ebbe und Flut“, erklärt sie den Unterschied zwischen der Wettkampfstrecke und anderen Kursen. So sei es durchaus ein Vorteil für sie, weil sie mit den Strömungen vertraut ist. Als weiteren Pluspunkt sieht die 25-Jährige die Unterstützung durch Freunde und Familie an, die ihr am Strand die Daumen drücken.
Bei ihrer Parade-Disziplin, dem Freestyle, kommt es auf einfallsreiche und actionreiche Tricks und Sprünge an. Diese beherrscht sie wie keine andere in Deutschland, was sie mit vier nationalen Meistertiteln eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Vor acht Jahren hat Lutz das Kitesurfen gelernt. „Ich habe eine wassersportbegeisterte Familie“, sagt sie. Schon als kleines Mädchen stand sie auf normalen Surfbrettern. Später brachte sie ihr Vater auf das Kitesurfen, die spektakulärere Variante mit dem Lenkdrachen.
Heute trainiert die Hamburgerin möglichst dreimal in der Woche auf dem Wasser, bevorzugt in St. Peter-Ording oder auf Fehmarn. Hinzu kommen diverse Fitness-Einheiten. Neben den eigenen Wettkämpfen arbeitet sie als Wasserski- und Wakeboard-Lehrerin. Aufgrund der zahlreichen Wettkämpfe bleibt momentan keine Zeit für einen Vollzeit-Job. Mit ihrem abgeschlossenen Diplom-Studium im Mode- und Textilmanagement möchte sie später gern ein eigenes Modelabel aufbauen.
Kurzfristig liegt ihr Fokus aber auf dem Weltcup. Aufgrund einer Wildcard musste sie nicht an den Qualifikationsläufen der Freestyler teilnehmen, sondern steigt direkt in das Finale ein. Auf die Disziplin Slalom verzichtet sie komplett – auch aufgrund der Verletzungsgefahr.