Der Vertrag soll noch in dieser Woche unterzeichnet werden. Die Arbeitsplätze der 93 Airport-Mitarbeiter sind damit vorerst gesichert. Der Name des Investors bleibt allerdings noch geheim.

Lübeck. Der Betrieb des Lübecker Flughafens Blankensee wird fortgeführt. „Wir sind uns mit einem der drei Investoren weitgehend einig und werden noch in dieser Woche einen Vertrag unterzeichnen“, sagte der Hamburger Insolvenzverwalter Klaus Pannen dem Hamburger Abendblatt. Die Arbeitsplätze sind damit zumindest vorerst gesichert. „Der Investor wird alle 93 Mitarbeiter der Yasmina Flughafenmanagement GmbH übernehmen“, sagte Pannen.

Auch für die Hansestadt Lübeck ändere sich nichts. Der Investor wolle die Verträge zwischen der Yasmina GmbH und der Stadt übernehmen. Pannen sprach von einer „guten Nachricht“ für Lübeck und den Flughafen. Den Namen des Investors wollte er nicht nennen. „Erst müssen die Verträge unterschrieben werden“, sagte er.

Ende April hatte die Yasmina Flughafenmanagement GmbH beim Amtsgericht Lübeck Insolvenzantrag gestellt. Vorangegangen war ein mysteriöser Eigentümerwechsel. Der Vorbesitzer Mohamad Radyamar hatte die Firma an einen Berliner namens Adam Wagner verkauft, der allerdings in Lübeck noch nie gesehen worden ist. Sowohl Radyamar als auch Wagner waren nach dem Verkauf nicht erreichbar.

Zuletzt hat Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) in einem nicht öffentlichen Papier schon einmal ausgelotet, was passiert, wenn sich kein Investor für das insolvente Unternehmen findet und die Einstellung des Flugbetriebs droht. Wichtigste Erkenntnis seiner Nachforschungen: Die kostengünstigste Lösung sei eine Übernahme des Flughafens durch die Stadt. Sie hatte ihn erst im Jahr 2012 verkauft.

Nun aber scheint sich eben doch ein neuer Investor gefunden zu haben. Was die aktuelle Entwicklung allerdings für den Flugbetrieb bedeutet, bleibt zunächst unklar. Die irische Billigfluglinie Ryanair hatte Mitte Juni angekündigt, Lübeck von November an aus dem Flugplan zu streichen. Ryanair ist der größte Kunde in Blankensee, zurzeit starten Flieger nach Palme de Mallorca, Bergamo und Pisa. Der zurzeit letzte im Internet buchbare Flug verlässt Lübeck am Dienstag, 4. November, um 11.25 Uhr.

Eigentlich hatte sich die Fluglinie bis zum Jahr 2016 vertraglich an Lübeck gebunden. Möglicherweise ist es ein nur vorübergehender Rückzug: „Bis Oktober werden wir festlegen, welche Verbindungen wir im Sommer anbieten werden“, sagte unlängst Ryanair-Pressesprecher Markus Leopold. „Da kann Lübeck wieder dabei sein.“

Damit startet und landet künftig nur noch die ungarische Billigfluglinie Wizz Air auf dem kleinen Regionalflughafen. Sie bietet Flüge nach Danzig und Kiew an.