Insolvenzverwalter informiert über geplante Kündigungen. Betriebsrat schaltet Gericht ein
Lübeck. Die 98 Beschäftigten des Flughafens Lübeck-Blankensee müssen um ihre Arbeitsplätze fürchten. Ihr Chef, der Hamburger Insolvenzverwalter Klaus Pannen, hat den Betriebsrat der Yasmina Flughafenmanagement darüber informiert, dass er der Belegschaft kündigen möchte. „Das ist eine rein vorsorgliche Maßnahme“, sagte Pannen. Der Betriebsrat reagierte mit der Einschaltung des Arbeitsgerichts. Er beantragte dort den Erlass einer einstweiligen Verfügung, die den Ausspruch von Kündigungen verhindern soll. Einen Verhandlungstermin gibt es auch schon: Freitag um 14 Uhr vorm Lübecker Arbeitsgericht.
Ob es zu dieser Verhandlung kommt, war am Donnerstag fraglich. Pannen hält den Gang vor Gericht für unnötig. „Aus meiner Sicht hätte das der Betriebsrat nicht tun müssen“, sagte er. Am Nachmittag wollte er mit den Arbeitnehmervertretern und deren Rechtsanwalt sprechen. Pannen: „Ich werde ihnen sagen, dass vor Abschluss eines Interessensausgleichs nicht gekündigt wird.“
Die Investoren, mit denen derzeit verhandelt wird, planen laut Insolvenzverwalter nicht, die Yasmina GmbH und mit ihnen die Arbeitsverträge zu übernehmen. „Sie wollen die Aktiva der Firma kaufen, nicht aber die Firma selbst. Die Yasmina würde dann abgewickelt werden“, so Pannen. Nach der Kündigung könnten sich die Mitarbeiter beim Investor bewerben, der den Airport weiterführen wolle.