Vier Menschen starben bei der verheerenden Explosion. Auch das Gutachten kommt nun zu keiner hundertprozentigen Aufklärung der Unglücksursache.

Kiel/Itzehoe. Das abschließende Gutachten zur verheerenden Gasexplosion mit vier Toten in Itzehoe geht davon aus, dass eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände zu dem Unglück geführt hat. „Eine hundertprozentig sichere Aussage dazu, ob der Zustand der Leitungen oder die Bauarbeiten die Hauptursache für den Gasaustritt gesetzt haben, ist auch nach eingehender Untersuchung der Beweismittel nicht möglich“, teilte die Polizei am Mittwoch in Itzehoe mit. Die Polizei erstellt nun einen Abschlussbericht, der zur Bewertung an die Staatsanwaltschaft Itzehoe abgegeben wird.

Die Kieler Nachrichten hatten berichtet, das Haus sei mit alter Technik an die Gasleitung angeschlossen gewesen, Vieles deute darauf hin, dass es deshalb zu einem Gasleck gekommen sei.

Ein Bagger hatte in der Straße gearbeitet, Anwohner wollen Gas gerochen haben. Eine Dichtigkeitsprüfung der Itzehoer Stadtwerke habe ergeben, dass die Straßenleitung und die Anschlussleitung bis ins Haus in Ordnung ist.

Die Energieversorger fügten aber erst seit etwa 30 Jahren in die Hausanschlussleitung eine Sollbruchstelle ein und befestigten das Rohr mit einem Maueranker an der Wand. „So etwas gab es an diesem Haus noch nicht“, sagte Manfred Tenfelde, Geschäftsführer der Stadtwerke, dem Blatt.

Wie die Zeitung weiter berichtete, hat ein externer Experte ermittelt, dass Vibrationen eines Baggers auf der Straße oder eine Berührung der Straßenleitung mit der Baggerschaufel dazu geführt haben könnten, dass die Leitung im Haus am Hauptabsperrventil abriss. In diesem Fall habe das Gas in den Keller strömen und sich dort sammeln können, zitierte die Zeitung den Experten. Die Betätigung eines Lichtschalters hätte das Gas dann zünden können, hieß es weiter.

Die Polizei hatte jedoch den Darstellungen der Zeitung widersprochen.

Bei dem tragischen Unglück am 10. März wurden ein Bauarbeiter und drei Hausbewohner getötet und 15 Menschen verletzt. Sechs Häuser in der Umgebung wurden unbewohnbar. Die Backsteinbauten sind etwa 100 Jahre alt.