Wegen der großen Anteilnahme gab es eine Audioübertragung des Gottesdienstes auf den Vorplatz der Kapelle. Lisa Marie war in der vergangenen Woche erwürgt worden. Ein 16-Jähriger gestand die Tat.

Tornesch. Rund 800 Menschen haben heute Mittag in der Stadt Tornesch in Schleswig-Holstein Abschied von der 18-jährigen Lisa Marie B. genommen. Die junge Frau war Mitte März einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Ein 16-jähriger Schüler hatte, nachdem die Leiche der zunächst vermissten jungen Frau am Montag vergangener Woche von Suchtrupps gefunden worden war, gestanden, die junge Frau, die er aus der Tornescher Feuerwehr kannte, erwürgt zu haben.

Auf dem Friedhof in Tornesch hatten Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte, sowie Feuerwehrkameraden und Mitglieder des Arbeiter- und Samariterbundes der verstorbenen gedacht und sie zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet. Wegen der großen Anteilnahme gab es eine Audioübertragung des Gottesdienstes auf den Vorplatz der Kapelle. Zu Beginn des Gottesdienstes würde das Lied "Diamonds" der Pop-Sängerin Rihanna gespielt.

Die Familie von Lisa Marie hatte die Trauergäste gebeten, nicht in Trauerkleidung zu erscheinen und wollte mit der Popmusik eine positive Lebensfrohe Erinnerung an die verstorbene Tochter in Gang setzen. Lisa Marie sei zwar von der Gemeinde gegangen, jedoch lebe ihr sympathischer, lebensfroher und vor allem hilfsbereiter Charakter in Tornesch fort, hieß es in der Trauerrede.

Deutliche Kritik wurde am Verhalten vieler Medien in den vergangenen Wochen geäußert. Die Effekthascherei auf der Suche nach großen Schlagzeilen sei respektlos gewesen. Die Sensations-Berichterstattung mehrerer junger Reporter von den Geschehnissen in der Stadt habe viel Schaden verursacht und Menschen verunsichert.

Noch immer sei unbegreiflich, wie es zu dem Tod der jungen Frau kommen konnte. Der Schock sitze weiterhin tief, und es werde lange brauchen, bis die Wunden, die der Tod in der Stadt verursacht habe, geheilt seien. Die Feuerwehr und die Eltern der Verstorbenen hatten im Vorfeld ein Film und Fotografierverbot für die Trauerfeier ausgesprochen. Die Polizei riegelte das Areal weitgehend ab.