In der Unfallchirurgie wird in Norddeutschland am häufigsten etwas falsch gemacht. Ärztekammer spricht von 55 Behandlungsfehlern im vergangenen Jahr.
Kiel. Die Schlichtungsstelle der Norddeutschen Ärztekammern hat in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 55 Behandlungsfehler von Ärzten in Kliniken und Praxen offiziell anerkannt. Darunter waren drei Fehler mit Todesfolge, teilte die Landesärztekammer am Dienstag mit. Die meisten Fehler geschahen demnach in der Unfallchirurgie und der allgemeinen Chirurgie (jeweils 10) sowie in der Orthopädie (7).
Die AOK hatte Schätzungen veröffentlicht, wonach allein in Krankenhäusern jährlich rund 190.000 Patienten in Deutschland gesundheitliche Schäden durch Behandlungsfehler erleiden und 19.000 daran sterben.
„Im Verhältnis zu den unzähligen Behandlungen jährlich liegt die Zahl der Behandlungsfehler nach wie vor im Promillebereich“, sagte der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Franz-Joseph Bartmann. „Gleichwohl bleibt jeder Fehler ein Fehler zu viel. Wir sind daher froh, dass unsere gemeinsame Arbeit an einer neuen Fehlerkultur in Kliniken und Praxen Früchte trägt.“
Jeder Mensch mache Fehler, sagte Bartmann. „Unser Ziel ist es, sie möglichst schon im Vorfeld zu erkennen und zu vermeiden.“