Kaum ist das Wacken Open Air vorüber, geht der Wettlauf um die Tickets für das nächste Jahr los. 2014 feiert W:O:A das 25. Jubiläum. Umfrage zu den nervigsten Konzerterlebnissen. Polizei lobt Besucher.

Wacken/Köln. Nach Wacken ist vor Wacken: Mit den Klängen von „Subway To Sally“, dem letzten Haupt-Act auf der True Metal Stage, und dem so genannten Outro, endete das 24. Wacken Open Air am Sonntag gegen 3 Uhr. Und nur einen Tag später startete bereits der Ticketverkauf für das nächste Jahr. Für die Metal-Fans bedeutet das einen Wettlauf mit der Zeit, denn erfahrungsgemäß sind die Tickets in Rekordzeit ausverkauft.

Der Verkauf startete in der Nacht zu Montag um eine Minute nach Mitternacht und das besondere X-Mas-Ticket mit einer Auflage von 10.000 Stück war bereits 25 Minuten nach Verkaufsbeginn komplett vergeben.

Ein Vierteljahrhundert Metal-Wahnsinn

Die Macher des Heavy-Metal-Festivals kündigen bereits Bands für die Jubiläumsausgabe an. Auftreten sollen unter anderem Behemoth, Iced Earth, Apocalyptica und Schandmaul. Ende Juli nächsten Jahres findet das Wacken Open Air zum 25. Mal statt. Entstanden war die Metalparty aus einer Bierlaune heraus. Anfangs fanden sich nur einige Hundert Besucher in Wacken ein.

Polizei lobt Festival-Besucher

Aus Sicht der Polizei verlief das Festival, abgesehen von einem Todesfall und der schweren Brandverletzung eines Besuchers, relativ reibungslos. Auch die Diebstähle hielten sich letztlich in Grenzen. Bislang sind 249 Eigentumsdelikte bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden – davon waren 54 Taschendiebstähle, 157 Diebstählen aus Zelten, ein Raub und 34 sonstige Diebstähle.

Wie in der Vergangenheit, so war auch der diesjährige Verlauf fast frei von körperlichen Auseinandersetzungen. Zwar gab es zwölf Körperverletzungen und eine gefährliche Körperverletzung. Bezogen auf die große Masse von Menschen (mehr als 75.000) sind die Zahlen eher klein.

Ähnlich ruhig war es auf den Straßen: Die Polizei registrierte 143 Verkehrsverstöße und verhängte neun Ordnungswidrigkeitenanzeigen.

Auch ein Drogenproblem scheint es auf dem Wacken Open Air nicht zu geben. Beschlagnahmt wurden weniger als 70 Gramm Haschisch, Marihuana und Amphetamin.

Auf einer Pressekonferenz am Sonnabend stellte die Polizeidirektion Itzehoe die insgesamt gute Stimmung auf dem Festival heraus und lobte das positive Miteinander zwischen Polizei, Veranstalter und allen Beteiligten. Das gilt auch für die große Menge der Metal-Fans.

Ausgenommen davon waren Besucher, die am Sonnabendabend ihren Wohnwagen umstießen und in mit Benzin übergossen. Die Feuerwehr rückte an und überzog den Wagen zur Abdämmung der Brandgefahr mit Schaum. Die Kripo wurde eingeschaltet.

3300 Menschen werden medizinisch behandelt

Auch aus Sicht der Rettungsdienste ging das 24. Wacken Open Air so friedlich zu Ende wie es begann. Trotz der knapp 3300 Versorgungen im DRK-Zelt war es laut Andreas Fitschen, dem Gesamteinleiter des DRK, ein ruhiges Festival. Auch der leitende Notarzt Dr. Achim Marx konnte von keinen besonderen Vorkommnissen berichten – mit Ausnahme des Todesfalles und der Brandverletzung eines Besuchers. 320 Patienten wurden zur weiteren Behandlung oder Untersuchung in eine Klinik befördert. Selbst die teilweise extrem hohen Temperaturen auf dem Festivalgelände führten nicht zu einer besonderen Steigung der Einsatzzahlen.

Radio-Umfrage: „Drängler und Schubser“ nerven auf Konzerten am meisten

Die 1LIVE-Hörerinnen und -Hörer haben gewählt: „Drängler und Schubser“ belegen den ersten Platz der exklusiven „Konzert-No-Go“-Liste. In der vergangenen Woche fragte der Radiosender „Was nervt bei Konzerten am meisten?“. Reporter sprachen mit zahlreichen Konzertbesuchern. Auch Künstlerantworten wie die der Toten Hosen oder der Kings of Leon über besonders störende Fan-Angewohnheiten bei Konzerten flossen ins Ranking ein.

Das Filmen und Fotografieren mit dem Smartphone wurde auf den zweiten Platz gewählt. Auf dem dritten Platz landeten die Auf-Schultern-Sitzer und andere sichtraubende Personen. Weniger Kritik hingegen schlägt Rucksackträgern, verliebt aneinander geklammert tanzenden Pärchen (gerne auch „Pinguinpärchen“ genannt) und Falsch-Mitsingern entgegen: Sie bilden das untere Mittelfeld (Plätze 7-9). Auch Konzertbesucher, die nach dem Foo Fighters-Konzert lautstark eine „Foogabe“ fordern, scheinen toleriert zu werden – sie belegen im Ranking den letzten Platz.

Das Ranking im Detail (die Konzert-No-Go’s der 1LIVE-Hörer): 1. Drängler und Schubser, 2. Mit dem Smartphone fotografieren oder filmen, 3. Lange Lulatsche und Auf-Schultern-Sitzer, 4. Verschwitzte Nackte, 5. Lautes Gequassel, 6. Neben-dem-Takt-Klatscher, 7. Rucksackträger, 8. „Pinguinpärchen“, 9. Laut falsch mitsingen, 10. Der Typ, der bei den Foo Fighters „Foogabe“ schreit.