Mehr Schiffe, ein kleines Minus bei den Passagieren lautet die vorläufige Bilanz 2012. Ausblick fürs nächste Jahr ist optimistisch.

Kiel. Trotz leicht rückläufiger Passagierzahlen sieht der Kieler Hafen seine Position im Kreuzfahrtgeschäft weiter gestärkt. Zum vorläufigen Abschluss der Saison zog Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG am Dienstag eine positive Bilanz. „Seit Eröffnung des Kreuzfahrtterminals am Ostseekai im Jahr 2007 haben sich die Passagier- und Tonnagezahlen in Kiel verdoppelt.“ Kiel sei in diesem Jahr erneut der führende deutsche Start- und Zielhafen von Kreuzfahrten.

Insgesamt 138 Mal wurde Kiel von 26 Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Im Vorjahr hatten 19 Schiffe 120 mal an der Förde festgemacht. Weil aber große Schiffe nicht mehr so oft kamen, sank die Zahl der Passagiere von 375.000 auf 350.000. Zu den Höhepunkten der Saison gehörte der Besuch der „Queen Elizabeth“ der Cunard Line am 24. Juli. Tausende Schaulustige säumten die Ufer. In der neuen Saison wird die „Queen Elizabeth“ aber nicht nach Kiel kommen.

Erstmals werden noch im Dezember zwei Schiffe auf Adventskreuzfahrt in Kiel erwartet. Die Kreuzfahrtsaison dauere inzwischen von Ende März bis Mitte Oktober, „sie ist damit volle zwei Monate länger als noch vor zehn Jahren“, sagte Claus. „Die Ostsee wird schon bald auch als Ganzjahresfahrtgebiet eine Rolle spielen.“

Gekennzeichnet war die Saison 2012 durch ihre Vielfältigkeit. Am Ostseekai machten sehr kleine Schiffe wie die „Island Sky“ (Tonnage: 4300 BRZ), als auch die ganz großen Luxusliner wie die „Costa Pacifica“ mit 114.500 Bruttoraumzahl (BRZ) zum Passagierwechsel oder für Tagesausflüge der Reisenden fest.

Für die Saison 2013 liegen bisher 137 Anmeldungen von Kreuzfahrtschiffen vor, darunter zahlreiche von sehr großen Schiffen. „Wir werden auch im kommenden Jahr unseren Wachstumskurs fortsetzen“, sagte Claus. Erstmals werde die Gesamttonnage der Kiel anlaufenden Kreuzfahrtschiffe auf mehr als 8 Millionen BRZ steigen. In der zu Ende gegangenen Saison waren es rund 7,4 Millionen BRZ.

Drei Schiffe sind neu in Kiel, darunter die „MSC Musica“, die erstmals am 25. April am Ostseekai erwartet wird. Im kommenden Jahr wird es in Kiel Tage geben, an den drei oder sogar vier Kreuzfahrer kommen und das Hafenpanorama prägen. Neben dem Ostseekai werden Schiffe am Norwegenkai und erstmals auch im Ostuferhafen festmachen.

Gründe für die Kapazitätsausweitung sind laut Claus sowohl die überproportional wachsende Nachfrage nach Ostseekreuzfahrten, als auch das Angebot neuer Reiserouten durch internationale Reedereien. „Schleswig-Holstein gewinnt als Destination für Tagesausflüge an Bedeutung“, sagte Claus. So werde die US-amerikanische Holland-America-Line ihre Präsenz in Nordeuropa erhöhen und zehnmal in Kiel festmachen.