Bei Temperaturen um die 30 Grad strömen Besucher zum Bestaunen der Kreuzfahrtschiffe in den Hafen. Hunderte trainieren für die Cyclassics.
St. Pauli. Hoch-Zeit für die Hansestadt: Zehntausende Besucher strömten am Sonnabend zum Kreuzfahrtschiff-Gucken in den Hamburger Hafen, hunderte Radfans bereiteten sich in der Innenstadt schon auf die „Cyclassics“ vor, die am Sonntag stattfinden. Wer vom Stadtwandern müde war, suchte ein schattiges Plätzchen - bei Temperaturen von 28 Grad und mehr war Hamburg ein heißes Pflaster.
+++ Schiffsparade live +++
„Es läuft alles bestens, wir sind sehr zufrieden“, sagte die Veranstaltungsmanagerin der „Cruise Days“, Katja Derow am Sonnabend. Allerdings sah sie das Abendprogramm als „echte Herausforderung“, nachdem am Freitagabend schon rund 170.000 Zuschauer zwischen Hafencity und dem Stadtteil Altona ein blau-strahlendes Feuerwerk verfolgten.
Für den Abend war eine Parade aus fünf Kreuzfahrtschiffen mit der „Aidamar“, „Deutschland“, „Columbus 2“, „Astor“ und „Lirica“ von etwa 21.15 Uhr an vorgesehen. Tradition ist, dass Großsegler, Barkassen und Ausflugsdampfer diese Fahrt elbabwärts begleiten. Und natürlich war ein erneutes Feuerwerk zum Abschiedswinken ein Muss.
Diese Schiffsformation ist nicht nur für die Hafenbehörde als Koordinatorin eine Herausforderung, sondern auch für die Schiffsbetreiber selbst. So musste die „Columbus 2“, nachdem sie am morgen rund 600 Passagiere am Terminal in der Hafencity von Bord gelassen hatte, an die nahe Überseebrücke verholen, um der eintreffenden „Lirica“ (max. 1560 Passagiere) Platz zu machen. Und natürlich begrüßten sich die Schiffe standesgemäß und lautstark mit ihren Sirenen. „Eine Schiffsbesichtigung an solchen Tagen ist sehr begehrt“, berichtete Negar Etminan, Sprecherin von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Rund 300 Gäste an Bord ließen sich über die Details des Schiffsinterieurs aufklären.
Wegen des zu erwartenden Gedränges der „Sehleute“ an der Hafenkante erlebten die am Nachmittag auf die „Columbus 2“ gebuchten rund 700 Gäste eine außergewöhnliches „Check-In“. Per Barkasse wurden sie zum Schiff gebracht und von der Wasserseite her angelandet. Für sie sollte es abends zum viertägigen Schnuppertörn zu Nordseeinseln gehen. Nur die „Deutschland“ und die „Astor“ sollten nach der Ausflugsfahrt wenden, um sich erneut im Hafen zu zeigen – am Sonntag gemeinsam mit der „Queen Mary 2“.
Während sich die einen an Schiffen nicht sattsehen konnten - „Papa, die 'Aida' liegt doch noch in Altona“ -, pausierten andere unterm Sonnenschirm eines Lokals oder auf den Terrassen der Hafencity. Dazu gab es von mehreren Bühnen Musik – von Rock bis Pop, von Salsa bis Tango – und Tanz inklusive.
Gute Sicht auf die Kreuzfahrer hat man wegen der vielen Menschen wohl nur an erhöhten Stellen wie Stintfang oder Dom-Riesenrad. Die Auslaufparade lässt sich gut vom Rüsch-Park in Finkenwerder aus betrachten.
Wer es schweißtreibender mochte, schnappte sich sein Fahrrad und trainierte am Sonnabend noch die letzten Meter für die Jedermann-Radrennen der „Cyclassics“. Oder nutzte die Gelegenheit, sich bei rund 100 Ausstellern auf dem Rathausmarkt und am Jungfernstieg über Trends der Sportart und Produkte zu informieren. Der Sieger der Rennen sollten erst am Sonntag ermittelt werden, eines war aber am Sonnabend schon sicher: Die schönste Stadt der Welt war ein Publikumsmagnet.
Das Feuerwerk zum Start der Cruise Days 2012
(abendblatt.de/dpa)