In dieser Woche soll die „Gorch Fock“ wieder in ihren Heimathafen Kiel einlaufen – nach langer Abwesenheit, in der es wieder Wirbel gab.

Kiel/Koblenz. Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ kommt zurück. Ende dieser Woche wird es nach monatelangen Reparaturarbeiten in Niedersachsen in seinem Heimathafen Kiel in Schleswig-Holstein erwartet. In der Zwischenzeit hatte es immer wieder Hiobsbotschaften von dem Marineschiff gegeben. Die Kosten für die Reparatur kletterten stetig weiter in die Höhe. Zunächst war man von einem niedrigen einstelligen Millionenbereich ausgegangen. Nach Angaben des Steuerzahlerbundes summierten sich die Kosten schließlich aber auf fast zehn Millionen Euro.

Das mehr als 50 Jahre alte Schiff war Anfang 2012 in die Elsflether Werft gekommen, um Schäden im Unterwasserbereich auszubessern. Dabei wurden auch massive Rostschäden am Rumpf entdeckt. Das Segelschulschiff war erst 2010 in Elsfleth generalüberholt worden. Nach dem Abschluss der jüngsten Reparaturarbeiten wurde die „Gorch Fock“ Anfang September in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven verlegt. Dort wurde sie für die Fahrt über Skagerrak an die Förde ausgerüstet.

In Kiel sollen das Segelschulschiff und die Stammbesatzung dann vorbereitet werden, um den Ausbildungsbetrieb wieder aufzunehmen. Ende November soll die „Gorch Fock“ zu einer neuen Ausbildungsreise Richtung Spanien starten, zunächst ohne Auszubildende. Anfang 2013 sollen auf der Insel Gran Canaria rund 110 Kadetten an Bord gehen. In Lissabon gebe es dann einen Wechsel, sagte Marine-Sprecherin Frauke Wolfsturm. In der portugiesischen Hauptstadt würden rund 100 weitere Offiziersanwärter zu einer Fahrt über Madeira nach Großbritannien starten.

Der Ausbildungsbetrieb auf der „Gorch Fock“ war nach dem tödlichen Unfall einer Kadettin im November 2010 ausgesetzt worden. Die junge Frau war aus der Takelage gestürzt. Nach dem Unglück wurde an der Marineschule Flensburg-Mürwik ein Übungsmast eingerichtet. So können die Kadetten das Klettern in der Höhe an Land üben. Der etwa 28 Meter hohe Übungsmast wird seit rund drei Monaten genutzt, das Original hat eine Höhe von 45 Metern. Die Übungsanlage kostete rund 1,4 Millionen Euro.