Als Konsequenz aus dem tödlichen Unfall 2009 am Hindenburgdamm nach Sylt wurde nun ein neues Einsatzkonzept für Notfälle vorgestellt.

Husum. Vor zwei Jahren starb ein Mann, weil sein Lkw wegen eines Sturmes vom Autozug nach Sylt gefallen war. Jetzt hat der Kreis Nordfriesland in Husum ein neues Einsatzkonzept für Notfälle an der Bahnstrecke zwischen Festland und Insel vorgestellt. Unter anderem wurde die Unklarheit beseitigt, ob bei Notfällen zuerst die Sylter Feuerwehr oder deren Kollegen vom Festland benachrichtigt werden. Nun steht fest: Die Sylter fahren zuerst mit ihren besser dafür ausgestatteten Fahrzeugen hinaus auf den Damm. Sollte dieser aufgrund einer Sturmflut nicht befahrbar sein, weichen die Rettungskräfte vom Festland auf einen Autozug aus und bringen die notwendigen Rettungsfahrzeuge mit.

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Gibt es Schwerverletzte, kommt auch der in Niebüll stationierte Rettungshubschrauber zum Einsatz. Da dieser nicht auf dem Damm landen könne, würden in Niebüll Hilfszüge aus normalen Zügen gebildet, teilte der Kreis Nordfriesland mit. Bei Bränden setzt der Kreis auf die Zusammenarbeit mit Dänemark: Reichen die Tanklöschfahrzeuge der örtlichen Feuerwehren nicht aus, wird ein Großtank-Löschfahrzeug aus Tønder eingesetzt. An dem neuen Konzept waren unter anderem die Deutsche Bahn und die Nord-Ostsee-Bahn, das Kieler Innenministerium sowie die Leitstelle Nord beteiligt.

Am Gesamtkonzept wird aber noch weiter gearbeitet. Die Bahn wolle eine Testwendestelle für Einsatzfahrzeuge auf dem Damm bauen. Auch eine Rettungsdienst- und Katastrophenschutz-Übung vor Ort steht noch aus. Wegen der dafür nötigen stundenlangen Blockade sprach sich die Bahn laut Mitteilung für eine Übung in der Nacht aus. Diese werde mit mehreren hundert Einsatzkräften und Dutzenden Einsatzfahrzeugen die größte gemeinsame Übung werden, die jemals in Nordfriesland stattgefunden habe. Ein möglicher Termin ist der Frühsommer 2013.

Im September 2009 war ein Laster auf dem Hindenburgdamm durch einen Sturm vom Zug gestürzt. Der Fahrer starb an seinen Verletzungen. (dpa)