Die Jugendgruppe war am Sonntag auf em großen Plöner See von einer Regenfront überrascht worden und in Lebensgefahr geraten.

Plön. Die Paddeltour endete in Seenot: Eine Jugendgruppe ist am Sonntagnachmittag auf dem Großen Plöner See (Kreis Plön) von einer Regenfront überrascht worden und in Lebensgefahr geraten. Die 29 Kanufahrer seien gekentert als plötzlich heftige Windböen über den See fegten, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Mitglieder des Plöner Segelvereins, die das Unglück beobachtet hatten, alarmierten die Rettungskräfte und kamen den jungen Wassersportlern und ihren Betreuern zur Hilfe. Die NDR 1 Welle Nord berichtete am Montag, die Kinder und Jugendlichen seien zwischen acht und 16 Jahre alt.

„Den Kindern und ihren vier Betreuern war es gelungen, die gekenterten Kanus wieder aufzurichten und sich an den Booten festzuklammern“, sagte der Einsatzleiter der Plöner Feuerwehr, Horst Stüwe, der Nachrichtenagentur dpa. Vorsorglich waren drei Krankenwagen und zwei Notärzte alarmiert worden, doch sie konnten unverrichteter Dinge wieder abrücken. „Die Paddler waren völlig durchnässt und dementsprechend leicht unterkühlt, doch wir konnten sie mit Decken und heißem Tee wieder soweit aufwärmen, dass sie in ihr Camp auf einem Plöner Zeltplatz zurückkehren konnten“, berichtete Stüwe.

Nach Angaben des Plöner Feuerwehrchefs wurde die Gruppe, die bei Sonnenschein aufgebrochen war, Opfer eines für den Großen Plöner See und die benachbarten Gewässer im Naturpark Holsteinische Schweiz typischen Wetterphänomens. „Von einer Minute auf die andere kann Sturm aufziehen, dabei können Wellen entstehen, die so hoch wie auf der Ostsee sind“, erläuterte er. Daher könne den Betreuern kein Leichtsinn vorgeworfen werden.

Erst vor rund sechs Wochen war eine Jugendgruppe auf dem rund zehn Kilometer weiter östlich gelegenen Kellersee von einer Wetterfront überrascht worden und in Seenot geraten. Zwei 15-Jährige mussten wegen schwerer Unterkühlungen im Krankenhaus behandelt werden.