Entscheidung des Verwaltungsgerichts: Rockerkneipe “Sansibar“ bleibt nach dem Verbot der Kieler “Hells Angels“ geschlossen.

Kiel. Das entschied das Schleswiger Verwaltungsgericht, wie die Pressestelle am Donnerstag mitteilte. Damit lehnte es einen Eilantrag der Inhaberin ab. Die Gaststätte galt als Treff der kriminellen Rockergruppe. Bei einer Razzia Anfang Februar, die mit dem Vereinsverbot einherging, hatten Polizisten unter anderem schusssichere Westen beschlagnahmt. Das Kieler Ordnungsamt schloss die Kneipe.

Das Sansibar sei ein Jahr lang ohne Gaststättenerlaubnis betrieben worden, erläuterte das Gericht seine Entscheidung. Außerdem habe der Ehemann der Inhaberin eine herausragende Stellung bei den "Hells Angels“. Es sei davon auszugehen, dass er mit seiner Vollmacht Einfluss auf das Lokal ausübe. Die Inhaberin kann gegen den Beschluss vor das Oberverwaltungsgericht ziehen.

+++ Schusswaffen und Messer bei „Hells Angels" sichergestellt +++

Blutige Fehden verfeindeter Rockergruppierungen wie den "Hells Angels“, den "Bandidos“ oder den "Mongols“ hatten in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Innenminister Klaus Schlie (CDU) hatte deshalb 2010 die "Hells Angels“ Flensburg und die rivalisierende Rockergruppe "Bandidos“ Neumünster verboten, dann folgte Kiel. Auf das Konto des Kieler Vereins gehen laut Polizei Gewalttaten, unerlaubter Waffenbesitz, Waffen- und Drogenhandel; außerdem würden Frauen zur Prostitution gezwungen und Prostituierten Geld abgepresst.