Kiel empängt im Pokal den Meister. Die Tickets waren im Handumdrehen vergriffen, sind nun für horrende Preise im Internet zu ersteigern.

Kiel. Die Hoffnung des Fußball-Regionalligisten Holstein Kiel auf ein Public Viewing im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Meister Borussia Dortmund hat sich nicht erfüllt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe den „Störchen“ für die beantragte Sondergenehmgung eine Absage erteilt, gaben die Kieler am Freitag bekannt. Der Amateurverein wollte den Pokalabend am 7. Februar (20.30 Uhr/ARD) in die Kieler Sparkassen-Arena übertragen.

Ein Public Viewing ist laut den Regularien erst ab dem Halbfinale möglich. „Wir hätten unseren Fans ein Public Viewing sehr gern ermöglicht, haben auch alles dafür getan. Doch letztlich haben wir kein grünes Licht aus Frankfurt erhalten“, sagte Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. Und ergänzte: „Wir müssen aber auch Verständnis haben für die Entscheidung des DFB, denn Holstein Kiel profitiert in erheblichem Maße von den Live-Übertragungen bei ARD und Sky Sports.“

Knapp zwei Wochen vor dem DFB-Pokalspiel blüht im Internet der Schwarzmarkt. Nachdem die nur 11 500 verfügbaren Eintrittskarten für das Viertelfinale am 7. Februar (20.30 Uhr/ARD) im Handumdrehen vergriffen und viele Anhänger leer ausgegangen waren, können sie nun bei diversen Online-Ticket-Börsen doch noch zum Erfolg kommen. Allerdings müssten sie dafür deftige Preise berappen, berichteten die „Kieler Nachrichten“ (Freitag).

So wurde ein normalerweise für 15 Euro erschwinglicher Stehplatz im Holstein-Stadion inklusive Versand und Lieferung für satte 1066,77 Euro angeboten. Auch bei den Edel-Fans wird geklotzt, statt gekleckert: Zwei VIP-Sitze inklusive VIP-Pass wurden für 5905,96 Euro offeriert.

+++ Die große Familie von Holstein Kiel +++

Der im laufenden Wettbewerb dreimal gegen Profiklubs siegreiche letzte Amateur-Vertreter steht dem Treiben machtlos gegenüber. „Es ist erschreckend, wenn man diese Zahlen liest“, erklärte Kiels Kaufmännischer Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. Er hoffte zugleich, dass niemand aus dem Umfeld des Clubs daran beteiligt ist.