Wedel. Anrufer bringen in Wedel Rentnerinnen dazu, Geld, Gold und Schmuck auszuhändigen. Was die Polizei in solchen Fällen rät.

Kriminelle mit betrügerischer Absicht sind in Wedel mit fetter Beute davongekommen. Als falsche Polizisten haben die Betrüger in der Rolandstadt zwei Seniorinnen um Geld und Schmuck gebracht. Die Polizei gibt die Schadenshöhe mit 36.000 Euro an und warnt einmal mehr ausdrücklich davor, auf diese Masche einzugehen und – noch schlimmer – hereinzufallen.

Am Sonnabend meldete sich ein angeblicher Kriminalbeamter aus Wedel bei einer 87 Jahre alten Frau. Der Anrufer behauptete, dass es in der Nachbarschaft am Müllerkamp zu mehreren Einbrüchen gekommen sei und fragte die Wedelerin, welche Wertsachen sie in ihrer Wohnung aufbewahren würde.

Wedel: Falsche Polizisten betrügen Senioren – 36.000 Euro Schaden

Als die 87-Jährige dies wahrheitsgemäß beantwortete, riet ihr der falsche Kripobeamte, Geld und Schmuck in eine Tüte zu packen und vor ihre Wohnungstür zu legen. Angeblich werde die Tüte von einem anderen Beamten abgeholt und an einem sicheren Ort verwahrt.

Tatsächlich packte die Seniorin Schmuck und Geld im Wert von mehr als 6000 Euro ein und legte dies vor ihre Wohnungstür. Sie befolgte auch die Anweisung, auf keinen Fall aus der Tür oder dem Fenster zu blicken, wenn bei ihr geklingelt werde.

Wedel: Seniorin deponiert Geld und Schmuck in Papiertüte vor Wohnungstür

Als es gegen 19 Uhr an dem Mehrfamilienhaus läutete, betätigte die Frau den Türöffner. Wenig später waren die Wertsachen verschwunden – auf Nimmerwiedersehen.

Ähnlich erging es einer weiteren Rentnerin am Montag. Kurz nach 12 Uhr erhielt die 84 Jahre alte Frau den Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Der machte ihr weis, dass es zu einem Überfall auf einen älteren Herrn in der Nachbarschaft der Spitzerdorfstraße gekommen sei.

Rentnerin holt auf Anweisung Geld und Goldmünzen aus Bankschließfach

Im Gespräch fragte der Mann nach den Wertsachen der Seniorin – und überredete sie, Geld und Goldmünzen im Gesamtwert von mehr als 30.000 Euro aus ihrem Bankschließfach zu holen.

Nach ihrer Rückkehr in die Wohnung meldete sich der Betrüger erneut und brachte die Wedelerin dazu, ihre Wertsachen vor ihrer Wohnungstür zu deponieren, damit ein anderer Polizeibeamter die Sachen in sichere Verwahrung nehmen könne.

Falsche Polizisten: Ungepflegter, 1,75 Meter großer Mann holt Wertgegenstände ab

Vermutlich gegen 15 Uhr erschien ein schlanker Mann mit einer Körpergröße von etwa 1,75 Metern vor der Wohnung und nahm Geld und Münzen an sich. Er trug graue Kleidung, ein Cap und eine FFP2-Maske. Der Unbekannte wirkte ungepflegt.

Die Kriminalpolizei Pinneberg sucht dringend Zeugen, die verdächtige Personen im Bereich Müllerkamp und Spitzerdorfstraße während der genannten Übergabezeiten beobachtet haben. Hinweise werden unter Telefon 04101/20 20 entgegen genommen.

Polizei warnt vor den bundesweit tätigen Betrügern

Vor dem aktuellen Hintergrund warnen die Beamten zum wiederholten Mal vor derartigen Anrufen. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die Opfer sollen Geld und Schmuck besorgen und es den Betrügern aushändigen.

Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden, nicht auf die Forderungen der angeblichen Polizisten einzugehen, aufzulegen und stattdessen sofort die echte Polizei zu informieren.

Wedel: Präventionsbeamte der Polizei geben Tipps, wie man sich verhalten soll

Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre älteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren. Zudem können sich besorgte Bürger an jede Polizeidienststelle oder an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion unter der Telefonnummer 04101/20 20 wenden.