Kreis Pinneberg. Von den Vertretern aus dem Kreis Pinneberg behauptet sich nur Blau-Weiß 96 im Lotto-Pokal. Was Union II im Holsten-Pokal besser macht.

Bezirksliga West contra Hammonia-Staffel. Der Vergleich endete in den Pokal-Wettbewerben des Hamburger Fußballer-Verbandes 1:2. Während die Zweite von Union Tornesch beim 3:1 (1:0) über den SC Victoria II im Holsten-Pokal begeisterte, verabschiedeten sich TuS Holstein Quickborn (1:4 gegen den FK Nikola Tesla) und der Heidgrabener SV (1:5 gegen Eintracht Lokstedt) in der vierten Runde vom Lotto-Pokal.

Der FC Elmshorn (Bezirksliga) stand gegen das Oberliga-Spitzenteam der TuS Dassendorf programmgemäß auf verlorenem Posten (0:8). In den Nachmittagspartien hielt einzig Blau-Weiß 96 die Pinneberger Fahne auswärts gegen den Escheburger SV (Kreisliga 3/7:2) hoch.

Fußball Lotto-Pokal: Eine Halbzeit lang sehen sich die Heidgrabener mit den Lokstedtern gleichwertig

„Vor der Pause waren wir absolut gleichwertig.“ So sah Trainer Christian Sommer die ersten 45 Minuten seines „kleinen HSV“ gegen die in allen Wettbewerben noch ungeschlagenen Lokstedter. Das Manko der Gastgeber bestand allerdings darin, dass der eine Torjäger (Jon Schwertfeger) wegen seiner Knieprobleme überhaupt nicht und der andere Torgarant (Philippe Schümann) nur angeschlagen mitwirkte.

Die ganz große Gefahr ging deshalb vom „Underdog“ nicht aus. Stattdessen musste sich Sommer über vermeidbare Gegentore wie beim 0:2 – Nachschuss bei einem abgeprallten Ball (50.) – und beim 0:4 – ein von Cass Marcks unnötig verursachter Elfmeter (62.) – ärgern. Der Endspurt brachte dann nur das 1:4 von Jason Urban nach einem Querpass von Tim Brinke ein (68.).

TuS Holstein gerät gegen Nikola Tesla früh ins Hintertreffen

Die Heidgrabener hatten ihre entscheidenden schwachen Momente gleich nach dem Seitenwechsel. Die Quickborner Hoffnungen hatten sich schon in den ersten 18 Minuten der Partie gegen den FK Nikola Tesla – 0:3-Rückstand – erledigt.  Als kleine Entschuldigung für den „blamablen“ Beginn ließ Trainer Alexander Koll den Ausfall der Innenverteidiger Fatih Sahin (Bänderriss) und Robin Strunz (erkrankt) gelten. Vorne fehlten sämtliche „gelernten“ Stürmer, so dass Koll allmählich die notwendigen Nachverpflichtungen in der Winterpause in Angriff nimmt.

Dass einige Akteure Landesliga-Ansprüchen nicht genügen, bekamen sie von den namhaft besetzten Gästen vor Augen geführt. Die anfängliche Unterlegenheit war so deutlich, dass sich Koll noch nicht einmal über einen merkwürdigen Elfmeter beschwerte. TuS-Keeper Merlic Suhn hatte den Ball in Schulterhöhe des zweifachen Torschützen Ilyas Oufkir aus der Gefahrenzone geboxt und mit seinem Schwung den früheren Stürmer der SV Halstenbek-Rellingen zu Boden gedrückt. Schiedsrichter Lennart Lehmann ignorierte alle physikalischen Gesetze, indem er auf den Punkt deutete.

Hoffmann
Zu spät: Anton Hoffmann (l., TuS Holstein) jagt Gästetorhüter Leon Henk den Ball ab und erzielt den Quickborner Ehrentreffer zum 1:4. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Hasan Zarei, früherer Spielmacher des SV Rugenbergen, nutzte das Geschenk zum 0:4 (32.). Wenigstens blieb Suhn eine zweite Gelbe Karte nach einer Verwarnung zwei Minuten vorher und damit Gelb-Rot erspart, sonst hätte Abwehrspieler Florian Walter zwischen die Pfosten gemusst. Für eine deutliche Steigerung im zweiten Durchgang belohnten sich die Quickborner schließlich mit einem Torerfolg von Anton Hoffmann (87.). 

Der FC Elmshorn findet sich gegen Dassendorf in einer „anderen Welt“ wieder

Die Kicker des FC Elmshorn kamen sich vor „wie in einer anderen Welt“ (Trainer Seyhmus Atug). Auch ohne den früheren HSV-Torjäger Martin Harnik boten die Dassendorfer schnörkellosen Angriffs-Fußball „in genialer Einfachheit“ (Atug). Diesem Tempo und der Schussgenauigkeit des Oberliga-Zweiten waren die Elmshorner beim 0:8 (0:5) nicht gewachsen.

Kado
FCE-Keeper Alan Kado ist wenig beneidenswert angesichts des ständigen Sturmlaufs auf sein Tor. Hier kassiert er das 0:4 durch den Dassendorfer Len Strömer, verhindert aber später, dass das Ergebnis zweistellig wird. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Keeper Alan Kado verhinderte, dass es zweistellig wurde, während Blau-Weiß 96 seinen Torhüter Jonathan Hohenegger bei dessen Comeback nach 18 Monaten mit einem 7:2 (1:2) für eine lange Leidenszeit (Kreuzbandriss) ein bisschen entschädigte. Ein lockerer Erfolg wurde es aber erst, als die Schenefelder im zweiten Durchgang den Kampf annahmen und ihr schnelles Umschaltspiel den beengten Platzverhältnissen anzupassen verstanden.

Ein toller Treffer von Timm Thau per Fallrückzieher nach einem Einwurf von Jonas Wirth war auch dabei (4:2). Nach 100 Fahrkilometern hinein in den tiefen Hamburger Osten und zurück möge es in der fünften Runde ein Heimspiel sein, wünscht sich Abteilungsleiter Andreas Wilken.

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Im Holsten-Pokal hat die Union-Zweite das Viertelfinale bereits geschafft. Entscheidend beim 3:1 (1:0) über die Zweite des SC Victoria war die 85. Minute, als David Trensch dem Gästetorhüter den Ball vom Fuß „klaute“ und das Diebesgut zum 2:1 ins Netz lenkte. Erst eine Minute vorher hatte der Landesliga-Zwölfte das 1:1 erzielt. Daniel Müller, Trainer der Überraschungssieger, platzte vor Stolz, „dass wir uns nicht versteckt und unser Pressing im Mittelfeld durchgezogen haben“. 

Lotto-Pokal, 4.Runde
TuS Holstein – FK Nikola Tesla 1:4. Tore: 0:1, 0:2 Oufkir (2., 13.), 0:3 Dudiev (19.), 0:4 Zarei (32./FE), 1:4 Hoffmann (87.).
Heidgrabener SV – Eintracht Lokstedt 1:5. Tore: 0:1, 0:2 Heuer (9., 50.), 0:3 Klages (52.), 0:4 Heuer (62./FE), 1:4 Urban (68.), 1:5 Pajcic (73.).
FC Elmshorn – TuS Dassendorf 0:8. Tore: 0:1 (11.),0:2 (19.), 0:3 (30.), 0:4 (33.), 0:5 (45.), 0:6 (47.), 0:7 (65.),0:8 (77.).
Escheburger SV – Blau-Weiß 96 2:7. Tore: 0:1 Elling (4.), 1:1 (9.), 2:1 (40.), 2:2 Elling (47.), 2:3 R. Müller(57.), 2:4 Thau (59.), 2:5, 2:6 Peters (62., 73.), 2:7 Müller (85.).

Holsten-Pokal, 4. Runde
Union Tornesch II – SC Victoria II 3:1. Tore: 1:0 Schütze (37.), 1:1 Thiele (84.), 2:1 Trensch (85.), 3:1 Dilgin (90.+3).