Pinneberg. Beim Lokalentscheid des bundesweiten Wettbewerbs holen die Ruderer aus Elmshorn den Bronzenen Stern. Was dieses Mal anders ist.
Seit dem Jahr 2005 ist der bundesweite Breitensportwettbewerb „Sterne des Sports“, in dem Vereine außerordentliche Projekte präsentieren und auf den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis hoffen, auch aus der Sportverein-Szene im Kreis Pinneberg nicht mehr wegzudenken. Erst recht nicht, nachdem 2020 und 2022 Projekte von VfL Pinneberg und Elmshorner MTV jeweils den Publikumspreis gewonnen und so stattliche 2000 Euro zusätzlich zu den Prämien für Lokal- und Landesentscheid gewonnen hatten. Jetzt steht fest, welcher Verein in diesem Jahr in die Fußstapfen seiner erfolgreichen Vorgänger – oder gar einen Schritt darüber hinaus – treten möchte.
Breitensport Ehrung: Der Elmshorner Ruderclub geht mit Ergometern an die Schulen
Beim Lokalentscheid um den Bronzenen Stern des Sports hat dieses Mal der Ruderclub Elmshorn die Nase vorn und leitet mit seinem Projekt vielleicht auch einen neue Phase des Breitensportpreises ein.
Waren die Pinneberger Sieger zuletzt mit rein gesellschaftlichen Themen (Kinderschutz/Gewaltprävention und Integration über Sprachbarrieren hinaus) vorstellig geworden, rückt nun wieder – nicht nur bei den Siegern – vermehrt der Sport in den Vordergrund.
Ihren Sport bekannter zu machen, Talente zu finden und zu fördern, das hatten sich die Ruderer auf die Fahnen geschrieben, als sie mit ihren Ruderergometern an zwei Elmshorner Gymnasien gingen. 600 Schülerinnen und Schüler aus 24 Klassen nutzten die Chance zum Schnuppern, 35 folgten der Einladung zum Probetraining. „Und von denen sind uns tatsächlich 20 Kinder als neue Mitglieder geblieben“, sagte Annika Bunk, Teamleiterin Leistungssport.
Das Preisgeld kommt wie gerufen; die ERC-Ruderer wünschen sich einen Jugend-Zweier
Und das Preisgeld? Was kann der Elmshorner RC mit den 2500 Euro konkret anfangen? „Bei uns im Club ist gerade erst der Wunsch nach einem neuen Jugendzweier aufgekommen“, sagte der ERC-Vorsitzende Peter Westphal. „Dem sind wir jetzt einen großen Schritt näher gekommen.“ Und wer weiß, vielleicht kommen beim Landesentscheid in Kiel – die Jury tagt im Oktober – die Mittel für ein weiteres Boot dazu.
Der Wettbewerb ist also ebenso wenig aus dem Kreis wegzudenken wie die jährliche Ehrung der Lokalpreisträger in den Pinneberger Räumen der VR Bank in Holstein. Doch dieses Mal war einiges anders im Veranstaltungszentrum an der Bismarckstraße.
Zwar durften sich die Vertreter von 14 Vereinen darauf freuen, für ihre eingereichten Projekte ein wenig Anerkennung zu erlangen, doch es gab auch leicht wehmütige Töne.
Der KSV-Vorsitzende Sönke-Peter Hansen nutzt den Abend für mahnende Worte
Für den Kreissportverbandsvorsitzenden Sönke-Peter Hansen (nach zwölf Jahren) und auch seinen Geschäftsführer Karsten Tiedemann – 40 Jahre im Amt und wie immer humoriger Moderator des Abends – war diese Preisverleihung auch eine Art Lebewohl.
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„Ich stehe hier mit gemischten Gefühlen“, bekannte Hansen. „Ich durfte Zeuge von zahlreichen sportlichen Erfolgen werden. Das Ergebnis von harter Arbeit und viel Engagement.“ Es bereite ihm aber auch Sorge, dass es in der Gesellschaft Protestbewegungen gebe, die von Frust geleitet seien. Hansen: „Der Sport soll seine Stimme nutzen, um unsere Werte zu verteidigen, damit unsere Demokratie stark und widerstandsfähig bleibt.“
5. Plätze (je 500 Euro): für die Aktivitäten zur Förderung des Mädchenfußballs von FC Union Tornesch und mit der Gründung der Mädchenfußballabteilung bei Rasensport Uetersen.
4. Platz (500 Euro): Elmshorner Schützengilde für den Bikeathlon, an dessen Ausrichtung fünf Vereine beteiligt sind.
3. Platz (1000 Euro): Das Schwimmzentrum des FTSV Fortuna Elmshorn für Intensivierung des Schwimmtrainings für Kinder aus sozial schwachen Familien und geflüchtete Kinder aus der Ukraine.
2. Platz (2000 Euro): Der Kummerfelder SV für die Einführung des Rückschlag-Trendsports Pickleball.
1. Platz (2500 Euro und der bronzene Stern): Elmshorner Ruderclub für die Talentsuche und Ruderpräsentation mit Ergometern an zwei Elmshorner Gymnasien.