Wedel. Auf dem Catharinenhof in Wedel sind 600 Startplätze vergeben worden. Sonnabend und Sonntag werden sechs Champions gekürt.

Für engagierte Spring- und Dressurreiter ist es eine besondere Herausforderung: Auf dem Catharinenhof in Wedel dreht sich in 28 unterschiedlichen Prüfungen alles um die anstehende Kreismeisterschaft an diesem Wochenende. „Jeder, der im Reitsport erfolgreich ist oder es zu etwas bringen will, möchte dabei sein. Es ist praktisch Pflicht und Kür zugleich“, sagt Veranstalter Karl-Heinz Hardorp.

Dieses Turnier markiert das Finale der „grünen Saison“ und setzt damit gleichzeitig das Startzeichen für die im Oktober beginnende Hallensaison. 500 Startplätze für 423 Reiter waren schon im Vorfeld für den Wettstreit um den begehrten Titel Kreismeister vergeben. „Nachnennungen haben wir noch angenommen, jetzt zählen wir fast 600 Startplätze“, sagt Cheforganisator Hardorp.

Pferdesport: Es sind sechs heiß begehrte Titel zu gewinnen

Der Wettbewerb steht für Fairness und wird in jeweils drei Kategorien für Spring- und Dressurreiter unterteilt. Damit sind sechs heiß begehrte Titel zu gewinnen. Die ausgeschriebenen Prüfungen unterscheiden sich in der jeweiligen Altersklasse und dem Können. Erreichte Punktzahlen werden bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf erfasst. Es ist eine Art Behörde für den gesamten bundesweiten Reitsport. Dort sind alle Erfolge mit dem jeweiligen Vierbeiner, Daten sowie Vor- und Nachnamen plus Alter der Reiter hinterlegt.

Die Teilnehmer der Kreismeisterschaft starten in den Disziplinen Dressur und Springen sowie in den Leistungsklassen Ponyreiter, Junioren und Senioren. Zu den Senioren gehören etwa alle Reiter, die älter als 21 Jahre sind. Einem Ponyreiter kann somit kein Erfolg weggeschnappt werden.

Kreismeisterschaften in Wedel: Nur Amateure sind zugelassen

Für alle Teilnehmer, die sich den Titel und die begehrten Schärpen sichern wollen, sind zwei Qualifikationsrunden erforderlich. Bedeutet, die Leistung wird am Sonnabend und am Sonntag von den Richtern abgefragt. Für den Kampf um die Kreismeistertitel sind nur Amateure zugelassen. Beispiel: Der internationale Springreiter Stefan Parow vom Moorhof in Wedel hat sich für fünf unterschiedliche Prüfungen am Sonntag angemeldet und geht mit seinen Vierbeinern außer Konkurrenz an den Start.

In der herbstlichen Sonne übt ehrgeizig auch die 17 Jahre alte Vorjahressiegerin Fenja Essig auf dem großen Dressurplatz mit ihrem braunen 15 Jahre alten Holsteiner Caspagnolo ihre Pirouetten. „Was rechts herum gut funktioniert muss auch links herum gut sitzen“, sagt die Gymnasiastin. Um sich das Taschengeld für den Reitsport aufzubessern, arbeitet sie noch in der Gastronomie.

Pferdesport in Wedel: Verbale Hilfestellung vom Rand des Turnierplatzes ist nicht erlaubt

Doch der Job steht nun hinten an, für den Titel müssen 23 Lektionen perfekt sitzen. Denn eine verbale Hilfestellung vom Rand des Turnierplatzes ist in dieser Klasse nicht erlaubt. Und jedes Pferd hat eine gute und eine schlechte Seite, wie bei Menschen. „Es ist eigentlich wie bei einem Rechts- oder Linkshänder“, sagt die erfahrene Trainerin Frauke Struve.

Die 61 Jahre alte Dressurlehrerin kennt aus ihrer aktiven Zeit alle wichtigen Turnierplätze. Frauke Struves Alleinstellungsmerkmal ist, dass erstaunlicherweise Springreiter gerne ihre Kompetenz nutzen. Ein Springpferd sollte im Parcours auch enge Wendungen können. Dafür müssen die Muskeln für eine stabile Hinterhand gezielt aufgebaut werden. Je anspruchsvoller und technischer der Parcours in der hohen Klasse wird, desto mehr ist gezieltes Training gefragt.

„In allen Sportarten geht es immer um die Stabilität der Bänder, Sehnen und Muskulatur“, sagt die erfolgreiche Dressurlehrerin. Selbst im internationalen Springstall von Rasmus Lüneburg in Hetlingen arbeiten Reiter gerne mit der ehemaligen Grand-Prix-Reiterin Struve zusammen.

Organisatoren haben sich auch einen besonderen Wettbewerb überlegt

Im Fokus der Trainerin steht nun die 19 Jahre alte Dressurreiterin Aylin Celina mit ihrem braunen, zehn Jahre alten Oldenburger Wallach Be my Dream. „Wir feilen an schnellen und eleganten Übergängen, die Durchlässigkeit der Muskulatur und die Eleganz könnten unser Trumpf werden“, sagt die Auszubildende aus Heist.

Wer in der gesamten Turniersaison mit guten Platzierungen unterwegs war, hat eine solide Grundlage für den Titel. Dennoch gibt es immer wieder Überraschungen, was diese Wettkämpfe besonders spannend macht.

Pferdesport: Der Eintritt zu den Kreismeisterschaften ist frei

Damit der Spaß für Jung und Alt nicht zu kurz kommt, ist für Sonnabend erstmalig um 16.30 Uhr ein „Jump and Run“ Wettbewerb eingeplant. Gestartet wird immer im Zweier-Team. Bei dieser Prüfung sollen ein Teilnehmer mit seinem Pferd und ein flotter athletischer Partner ohne Pferd schnell über die Hindernisse hüpfen. Alle Hindernisse sind zirka 45 Zentimeter hoch aufgebaut.

Während sich Pferde und Reiter an den vorgegebenen Parcours-Weg halten müssen, dürfen ihre zweibeinigen Teamkollegen improvisieren und Abkürzungen nehmen. „Das wird eine Gaudi“, verspricht Karl-Heinz Hardorp.

Der Eintritt zu den Kreismeisterschaften ist an allen Tagen frei. Zeitplan und Ergebnislisten gibt es hier.