Elmshorn. Missverständliche Formulierung aus Landes- und Kreisverordnung ist ausgeräumt. Ministerpräsident kündigt neue Landesverordnung an

Die erste „Kuh“ ist mit Müh und Not vom Eis, schon naht die nächste große Ungewissheit für Sportvereine im Kreis Pinneberg.

Zuerst die gute Nachricht. Diese erreichte die Vereine am frühen Dienstagmorgen mit dem Öffnen der E-Mail-Postfächer oder dem Blick auf die Webseite des Kreissportverbands. Hier fanden die Klubvertreter die erlösende Meldung, dass eine missverständliche Begrifflichkeit in Landes- und Kreisverordnung zum Sporttreiben im Pandemiegeschehen geklärt worden ist. Vereine und Sportanbieter dürfen pro Sportfläche und nicht wie im ursprünglichen Wortlaut pro „-anlage“ weiterhin mit zumindest zehn Personen (inklusive Trainer) Sport ausüben.

Vereine dürfen kontaktfreien Sport ohne Einschränkung der Gruppengröße anbieten

Es geht sogar noch weiter. Landrat Oliver Stolz verkündete nach Rücksprache mit Sozialministerium und Landkreistag, dass es „bei Sportarten, wo es gar nicht zu einer Unterschreitung der Abstände kommt (z.B. beim Schwimmen)“, alles beim Alten bliebe. Es sei denn, Gegebenheiten vor Ort ließen Abstände und Trennung nicht zu. Im Klartext: Vereine könnten also in bisherigen Gruppenstärken ohne Personenzahlbeschränkung Sport anbieten, solange Abstand gehalten würde.

Regel gilt vermutlich nur bis Sonntag

„Für Freitag erwarten wir nach der aktuellen Pressekonferenz mit Ministerpräsident Daniel Günther vom Dienstagnachmittag eine neue Landesverordnung für die kommenden drei Wochen. In dieser wird voraussichtlich die Zahl Zehn als maximale Gruppengröße für alle Situationen des Sporttreibens festgelegt werden“, sagte KSV-Geschäftsführer Karsten Tiedemann. „Wir empfehlen daher unseren Vereinen, bereits jetzt entsprechende Gruppengrößen einzuführen.“

Das Wort „Kohorte“ stößt beim Kreisverband sauer auf

Karsten Tiedemann ist jedoch beim Verfolgen der Konferenz über ein Ministerwort gestolpert, das, wenn es genau so in die kommende Landesverordnung einfließen sollte, gravierende Folgen für die Breitensportvereine des Landes haben könnte. Tiedemann: „Herr Günther sprach in seiner Ausführung von Zehner-,Kohorten‘. Dieser Begriff steht aber für eine namentlich genau umrissene, unveränderliche Personengruppe. Dies wäre im Vereinssport nicht realistisch umsetzbar.“

Landessportverband steht im Kontakt mit der Regierung

Der Landesverband mit Präsident Hans-Jakob Tiessen ist alarmiert. „Grundsätzlich können wir das von der Landesregierung angekündigte strengere Regelwerk nachvollziehen und tragen es mit“, sagt Hans-Jakob Tiessen. „Über die konkreten Regelungen, die den Sport betreffen, und deren Auswirkungen, stehen wir mit der Landesregierung, zusammen mit einigen unserer Mitgliedsverbände, in einem engen und intensiven Austausch.“