Wedel. Wedeler Pro-B-Männer besiegen zu Hause unter Corona-Regeln die BSW Sixers mit 81:75. Vorstand berät über weiteren Saisonverlauf

Am gestrigen Montagabend hat der Vorstand des SC Rist bis nach Redaktionsschluss getagt, es gab viel zur Corona-Verordnung im Kreis zu bereden. Das erste Männerteam der Wedeler spielt in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B, sollte so als Profi-Team von der Verordnung, wegen der Corona-Situation im Kreis Pinneberg den Teamsport zu stoppen, ausgenommen sein.

Weitere Optionen wären, sofern das Verbot Bestand hat, regelmäßige Corona-Tests, der Tausch des Heimrechts mit dem Gegner und die Verlegung der Trainingseinheiten und oder Spiele zum Kooperationspartner Hamburg Towers. Angedacht ist ein temporärer Umzug auch für die Regionalliga-Frauen sowie die beiden Jugendbundesligateams der Rister. Vielleicht aber wird der Vorstoß des Kreises Pinneberg auch wieder einkassiert.

160 Zuschauer arrangieren sich mit dem Hygienekonzept

Das Hygiene-Konzept in der Steinberghalle erlebte beim 81:75 (36:40)-Erfolg der Wedeler gegen die BSW Sixers seine Pro B-Premiere vor 160 Zuschauern, die dauerhaft einen Mund-Nase-Schutz trugen. „Es war schön, mal wieder vor Fans zu spielen. So eine Unterstützung pusht das Team immer nochmal zusätzlich“, sagte Rist-Headcoach Benka Barloschky nach dem ersten Sieg im zweiten Saisonspiel. Welche Mannschaft in dieser engen Partie gewinnen würde, war lang unklar. Die Wedeler liefen die gesamte Partie über einem Rückstand hinterher.

Hendrik Drescher (l.) – hier gegen Djordje Pantelic (BSW Sixers) – ist mit 22 Punkten Topscorer des SC Rist Wedel.
Hendrik Drescher (l.) – hier gegen Djordje Pantelic (BSW Sixers) – ist mit 22 Punkten Topscorer des SC Rist Wedel. © HA | Frederik Büll

Der SC Rist gelangte spät auf die Siegerstraße. Topscorer Hendrik Drescher (22 Punkte) traf in der Schlussminute einen von zwei Freiwürfen (76:73); beim Offensiv-Rebound wurde Linus Hoffmann gefoult und versenkte beide Versuche zum 78:73. Schon davor hatte Doppellizenzspieler Drescher, Neuzugang aus Oldenburg, mit einem wichtigen Dreier und zwei Korblegern – dazu Matej Jelovcic per Sprungwurf – die Wedeler Aufholjagd vom 60:67 ausgehend eingeleitet.

Ein 11:0-Spurt bringt die Wedeler in Front

Nach einem 11:0-Lauf führte Wedel 69:67. „Am Anfang der Partie hat Drescher es noch ein bisschen zu kompliziert gemacht, in der zweiten Halbzeit war er dann sicherer, hat einfachere Sachen gemacht. Wir haben ihm gesagt, dass er seine Stärken ausspielen soll und nicht versuchen soll, etwas ganz Besonderes zu machen. Er hat sehr gut Rebounds gesichert; die Dreier, die er getroffen hat, waren wichtig“, sagte Barloschky über den Einstand des 20-Jährigen. Drescher musste auch Aurimas Adaomaitis, der angeschlagen mit Wadenproblemen in die Partie ging, dauerhaft ersetzen.

Nach den ersten zehn Minuten lagen die Wedeler 19:23 hinten, zur Halbzeit waren es ebenfalls vier Punkte. Es wurde eher Basketball gearbeitet als virtuos gespielt. Und das galt für beide Teams. „Wir haben gut verteidigt, besser als in Düsseldorf, aber wir haben auch den Sixers immer wieder einfache Punkte durch zweite Chancen ermöglicht, zumindest vermehrt in der ersten Halbzeit“, sagte der Rist-Coach. In der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Wedeler bissiger und waren in den entscheidenden Momenten wacher als der Gegner, für den es nach der Quarantäne-bedingten Absage des ETV-Spiels die Saisonpremiere war.

Leif Möller nutzt seine Chance als Ersatz für den erkrankten Justus Hollatz

Weil Rist-Aufbauspieler Justus Hollatz krank zuschauen musste, erhielt Leif Möller (17) fast 30 Minuten Spielzeit – und erledigte die Aufgaben weitgehend erstaunlich abgeklärt. „Ich unterscheide nicht, ob ein Spieler jung ist, mir geht es darum, ob er gut ist. Das Alter spielt keine Rolle. Und Leif ist ein guter Spieler, der eine gutes Spiel gemacht hat“, sagte Barloschky. Theoretisch spielt der SC Rist am Sonnabend in Schwelm (19.30 Uhr) – wenn es dahin grünes Licht gibt...