Elmshorn. Regionalliga-Frauenteam besiegt Eimsbütteler TV II mit 3:0. Anja Svensson feiert Comeback, gelungene Premiere für Jasmin Belguendouz
Aufräumen. Eigentlich eine lästige Arbeit, die selten Anlass zur Freude bietet. Davon jedoch war keine Spur zu erkennen, während Volleyballerin Britta Schümann in der Elmshorner Boje-C.-Steffen-Halle mit ihren Teamkameradinnen die Spuren des vorangegangenen Regionalliga-Punktspiels gegen den Eimsbütteler TV II beseitigte.
Die Zuspielerin der VG Elmshorn lächelte zufrieden, als sie bei der Demontage des Netzes half, das zuvor für gerade einmal 74 Minuten im Brennpunkt des Geschehens gestanden hatte. Länger haben die Vizemeisterinnen der Vorsaison nicht benötigt, um die Gäste aus Hamburg mit einem klaren 3:0 (25:22, 25:20, 25:21)-Sieg in die Schranken zu weisen.
Vorbereitung wird durch kurzfristige Neustrukturierung der Liga gestört
Es war das erste Spiel einer Saison, die wegen der Coronapandemie unter besonderen Vorzeichen steht. Um die Anzahl der zu bestreitenden Partien zu reduzieren, hatte der Verband Ende August, rund zwei Wochen vor dem angedachten Punktspielstart, die Regionalliga Nord in zwei Siebenergruppen aufgeteilt und wegen der somit notwendigen Neuabstimmungen durch die Vereine den Auftakt auf Anfang Oktober gelegt. Der ganze Vorbereitungs-Rhythmus war dahin.
Die wichtige Frage lautete nun: Hatte auch die Abstimmung innerhalb des Teams von Trainer Michael Behrmann unter dieser Verzögerung gelitten? Womit wir beim Grund für Britta Schümanns offenkundig gute Laune wären. „Das ist doch richtig gut gelaufen. Ich habe den Ball eigentlich überall hin spielen können, es ist immer etwas draus geworden“, sagte die routinierte Zuspielerin. „Das gilt für die ,Alten‘ wie auch die Neuen; wir haben als Team gut ausgesehen.“
Wegen des guten Spielverlaufs bleibt es bei einem Wechsel
Eine dieser Neuen im VGE-Team ist Diagonalangreiferin Jasmin Belguendouz, die auch in der Anfangsformation stand. Mitte des zweiten Satzes machte sie auf ihrer Position Platz für Jocelyn Grebien, vormals Kontowski. Allerdings ging sie nicht, ohne vorher auf ganzer Linie überzeugt zu haben.
„Jasmin ist ein echter Gewinn für uns“, sagte VGE-Coach Michael Behrmann, der auch über die weiteren Zugänge Amelie Carstens (Mittelblock, kam aus der eigenen Jugend), Miriam Marr (Libero, Altona) und Katharina Klein (Zuspiel, schon seit Ende der Vorsaison) voll des Lobes ist. „Es ist uns wieder gelungen, uns personell im Vergleich zur Vorserie zu verbessern.“
Dass der Elmshorner Trainer nicht mehr von seinen Wechselmöglichkeiten Gebrauch machte, lag im Spielverlauf begründet. „Es lief einfach so glatt, dass keinerlei Impulse gesetzt werden mussten“, sagte Behrmann. Der Coach freute sich dabei besonders über einen „Neuzugang“, der gar keiner ist.
Außenangreiferin Anja Svensson bestritt ihr erstes Pflichtspiel seit über einem Jahr für die VG Elmshorn. „Anja hatte in der vergangenen Saison anfangs mit Schulterproblemen aussetzen müssen. Und als sie im Frühjahr wieder angreifen wollte, da hat Corona unsere Saison vorzeitig beendet“, sagt Behrmann.
Von Svenssons Auszeit war nichts zu bemerken, wie auch dem Team die Unruhe in der Vorbereitung nicht anzusehen war. Und auch nach dem Spiel war eines „fast wie immer“: Der gegnerische Trainer benannte Außenangreiferin Anne Schmitt im Anschluss ans Match als wertvollste Spielerin (MVP) der VG Elmshorn. Eine Ehre, die ihr schon 2019/2020 oft zuteil wurde.
„Das ETV-Team ist zu dieser Saison neu formiert worden, unsere nächsten Gegner mussten auch mit Corona-bedingten Problemen in der Vorbereitung fertig werden; insofern ist der Sieg nicht leicht einzuordnen“, so Behrmann. „Sagen kann ich, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Bleiben wir gesund, muss sich erstmal ein Team in unser Staffel finden, das uns nachhaltig Paroli bietet.“