Wedel. Nach positivem Befund eines Basketball-Jugendspielers fallen weitere Tests im Pro B-Kader negativ aus. Wedel verzichtet auf Turnier in Stade.

Am gestrigen Montag sollten die Zweitliga-Basketballer des SC Rist Wedel ihren obligatorischen Foto-Termin haben, bei dem jeder Spieler für die Homepage der Liga Pro B und von Pressevertretern abgelichtet wird.

Am vergangenen Freitag wurde der Termin jedoch ohne Angabe von Gründen gestrichen. Zum vereinbarten Vorbereitungsturnier des VfL Stade, bei dem die Wedeler ein Halbfinale am Sonnabend und am Sonntag ein eventuelles Spiel um den dritten Platz oder das Finale gegen die Regionalligisten Stade und TSG Bergedorf oder die Itzehoe Eagles (2. Regionalliga Nord) bestreiten sollten, reisten die Wedeler ebenfalls nicht an.

Jüngere Spieler trainierten mit Corona-Positivem

„Vorsicht ist dieser Tage besser als Nachsicht“, sagt Rist-Trainer Benka Barloschky. Am Freitag erhielt ein Jugendspieler aus einer älteren Altersklasse ein positives Corona-Testergebnis. „Natürlich werden wir aus Datenschutzgründen keine detaillierten Informationen über den Spieler herausgeben“, so Sportdirektor Christoph Roquette.

In einem Basketball-Verein wie dem SC Rist ist es jedoch üblich, dass Spieler in mehreren Mannschaften spielen oder zumindest altersklassenübergreifend für ihre persönliche sportliche Entwicklung mittrainieren. Schließlich erhält Wedel regelmäßig finanzielle Förderung der Liga für die Entwicklung der Talente und bildet die Spieler für die Pro B in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Hamburg Towers größtenteils selbst aus.

Es habe Erstkontakt während Trainingseinheiten gegeben zwischen dem Infizierten und den jungen Spielern im Wedeler Pro B-Kader. Zu den jüngsten Rist-Akteuren gehören Simonas Paukste (16), Leif Möller, Linus Hoffmann, Moritz Kröger (alle 17) und die 18-jährigen Fabien Kondo und Semjon Weilguny. Welche Akteure letztendlich wirklich Erstkontakt hatten, wird ebenfalls nicht veröffentlicht. Allerdings ließ der SC Rist jene Spieler testen – alle Tests waren negativ. Die Verantwortlichen entschieden, das Turnier vorsorglich nicht zu spielen, um womöglich eine Infektionskette in andere Regionen weiterzutragen. Der Foto-Termin wird um eine Woche verschoben.

„Ohne die Spieler, die in Quarantäne waren, wäre der Kader dann auch zu klein gewesen, um zwei Partien zu bestreiten. Für die Vorbereitung auf die anstehende Pro B-Saison ist das natürlich bitter, aber eben auch nicht zu ändern“, sagt Roquette. Die derzeitige Situation werde auch in den kommenden Monaten dazu führen, dass nicht immer alles komplett reibungslos abläuft. Zuletzt wurde bei den Bayer Giants Leverkusen (Pro A) ein Spieler positiv getestet und isoliert. Die negativ getesteten Akteure dürfen das Teamtraining wieder aufnehmen.

Am 17. Oktober startet für den SC Rist die Pro B-Saison bei den ART Giants Düsseldorf. In der Saison 2020/21 verzichtet Wedel auf einen nicht-europäischen Ausländer. In der Vorsaison war der US-Amerikaner Jalen Ross ein absoluter Leistungsträger, der für durchschnittlich 15,7 Punkte verantwortlich war.

„Wir haben uns aus zweierlei Gründen diesmal dagegen entschieden: Zum einen können wir gerade nicht mit Zuschauereinnahmen kalkulieren, zum anderen halten wir unseren Kader für gut genug“, meint Roquette. Im Aufbau sei „Justus Hollatz besser als ein Amerikaner“, auf der Position des Shooting Guards wird auf Doppellizenzspieler Osaro Jürgen Rich gesetzt, der auch für die Towers spielen könnte. Mit dem Kroaten Matej Jelovcic ist ein weiterer Leistungsträger an Bord. Auf dem Flügel (Small Forward) streiten sich Jammal Schmedes und Linus Hoffmann um das Startrecht, die Center-Position ist mit Aurimas Adomaitis und Yngve Jentz ebenfalls doppelt besetzt.

Den SC Rist verlassen haben Nikola Sredojevic (Studium in Berlin), Joshua Lübken (Pro B-Süd, EPG Baskets Koblenz), Emil Marshall (Pro B-Süd, BG Karlsruhe) sowie der US-Amerikaner Ross (Ziel unbekannt). Das Land Schleswig-Holstein plant, in den Sporthallen maximal 25 Prozent der üblichen Zuschauerkapazität zuzulassen.