Pinneberg. Stellvertretend für Anbieter von Fitnesssport zeigt der VfL Pinneberg, was seit Wiedereröffnung zu beachten ist. Abstand halten ist wichtig

Mittlerweile kann Heidi Hammerschmitt-Klatt wieder schmunzeln, wenn sie zurückdenkt an diesen Sonntag vor elf Tagen. „Nach zwei Monaten Zwangspause, in denen wir unseren Mitgliedern nur online Sporttipps und Mitmachprogramme anbieten konnten, war abends am Sonnabend die Information vom Land gekommen, dass bereits am Montag Fitnessstudios wieder öffnen dürfen“, erinnert sich die Studioleiterin beim VfL Pinneberg.

Der Moment, auf den sich Hammerschmitt-Klatt und ihre vielen Kollegen in den freien, Ketten- und Vereinsstudios im Kreis Pinneberg über Wochen – quasi im stillen Kämmerchen – vorbereitet hatten. „Wir haben unsere Mitglieder umgehend informiert, dass sie sich sofort per Mail für Trainingsbereiche anmelden könnten und dass wir am Sonntag dann telefonisch für sie da sein würden.“ Ein Angebot, das einen Ansturm auslösen sollte. „Wir haben vier Stunden nonstop telefoniert und auf Mails reagiert. Am Ende hatten wir über 400 Mitgliedern ihre ersten Trainingstermine seit der Corona-Schließung geben können.“

Mit Terminvergabe wird der Besucherstrom kontrolliert

Termine. Ein ganz wichtiges Stichwort für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs beim VfL und auch vielen anderen Anbietern der Region. „Die Freigabe der Studios ist ja an die Einhaltung der vielfältigen Hygieneauflagen durch das Land gebunden“, sagt Hammerschmitt-Klatt. „Einer der wichtigsten Punkte darin ist die schon aus anderen Spielarten des ,Social Distancings‘ bekannte Abstandsregel von 1,5 Metern, dies eben auch durch Einhalten einer Maximalzahl an Nutzern je Übungsfläche oder -raum. Damit gar nicht erst zu viele Personen gleichzeitig vor Ort auf ihren Sport warten, haben wir uns zusätzlich zu Obergrenzen auch für die verpflichtende Terminvergabe entschieden.“

Es gibt fünf Zugänge zum Vereins- und Trainingsbereich des VfL, die nun separat für die einzelnen Übungszonen und den Empfangsbereich genutzt werden. Ein VfL-Trainerteam zeigt, wie
Es gibt fünf Zugänge zum Vereins- und Trainingsbereich des VfL, die nun separat für die einzelnen Übungszonen und den Empfangsbereich genutzt werden. Ein VfL-Trainerteam zeigt, wie "Distancing" beim Warten aussehen sollte. © VfL Pinneberg

Eine Prozedere, das den VfLern durch die räumlichen Gegebenheiten mit ihrem auf einer Straßenecke im Fahltskamp 53 gelegenen Vereinsbau erleichtert wird. „Wir haben fünf Zugänge zum Gebäude und nutzen diese nun individuell für die jeweiligen Trainingsbereiche, damit sich so wenig Personen wie möglich in den Fluren begegnen“, erläutert Hammerschmitt-Klatt. „Jedes Mitglied wird zu Beginn des reservierten Zeitraums von den Trainern am jeweiligen Eingang abgeholt. Im Gebäude herrscht außerhalb reiner Sportflächen Maskenpflicht. Im Trainingsbereich selbst, wo wir rund 15 Quadratmeter Fläche pro Person ansetzen, wird auf Desinfektion der Hände geachtet.“

Desinfektion vor und nach dem Training ist Pflicht

Ist das Training vorüber, steht eine erste Desinfektion von Trainingsbereich/-material an, bevor neue Bewegungshungrige erscheinen. „Immerhin müssen wir kaum auf zusätzliche Lüftung achten. Wir haben im Übungsbereich eine Abluftanlage, die im Dauerbetrieb verbrauchte Luft nach außen führt“, sagt Hammerschmitt-Klatt. „Dazu verzichten wir in unseren Räumen auf leistungsintensive Übungen, bei denen die Trainierenden zu sehr aus der Puste geraten und damit verstärkt Aerosole in die Umgebungsluft abgeben. Solche Kurse finden bei uns noch im Freien statt.“

Vorgehensweisen, die bei vergleichsweise kleinen Vereinsstudios unumgänglich sind. Größeren Betrieben wie zum Beispiel der Pinneberger Well You-Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße helfen deren weitläufigeren Räumlichkeiten enorm. „Unsere Studios verfügen über Flächen von 1200 bis 1500 Quadratmetern; dazu haben wir zwei Meter als Abstandsregel ausgegeben, beschränken den Zugang bei hoher Auslastung und achten darauf, dass sich keine Gruppen bilden“, sagt Melanie Langenmair vom WellYou-Marketing. „Zudem sorgen im Eingangsbereich Schilder und Markierungen für eindeutige Wege und Abstandshalter. Unsere Gäste kommen ohne Termin und warten gegebenenfalls diszipliniert.“