Pinneberg. Corona: Auch bei Kontaktverbot ist körperliche Betätigung an frischer Luft machbar. „Das ist wichtig“, weiß Heidi Hammerschmitt vom VfL
Mit der Entscheidung der Bundesländer, ein Kontaktverbot als Steigerung der vielfach schon geltenden Ausgangsbeschränkungen einzuführen, ist möglicherweise bei Bewegungshungrigen unserer Region durch dieses Schlagwort Unsicherheit eingetreten. Bedeutet das Verbot für Ansammlungen von mehr als zwei Personen (ausgenommen Familien und Personen eines Haushalts), dass man jetzt überhaupt nicht mehr draußen Sport treiben darf?
Doch, dürfen wir. Einem maßvollen Fitnesstreiben an der frischen Luft steht nichts im Wege. Bedingung: Auch der Freiluftsport ist alleine, zu zweit oder eben ausschließlich in Gesellschaft der Menschen auszuüben, mit denen man zusammenlebt – und dabei ausreichend Abstand zu anderen Personen zu halten.
Bewegung im Sonnenlicht ist wichtig für Vitaminproduktion und Hormonausschüttung
Und diese Möglichkeiten im zulässigen Rahmen zu nutzen, das sei eminent wichtig für unser Wohlbefinden – und zwar nicht nur das körperliche –, betont Heidi Hammerschmitt-Klatt. „Da ist schon mal allein das Sonnenlicht, das in unserem Körper die Produktion von Vitamin D ankurbelt“, sagt die Studioleiterin des VfL Pinneberg. „Auch die Ausschüttung von Hormonen wie zum Beispiel dem Stimmungsaufheller Serotonin wird durch Bewegung gefördert. Sport an der frischen Luft kommt also der Psyche ebenso zugute wie dem Körper.“
Doch seit mittlerweile einer Woche ist Sportwilligen der Zugang zu den Kursangeboten und Fitnessstudios ihrer Vereine aus gutem Grund verwehrt. Kein Grund, auf vielseitige Bewegung für Körper und Geist zu verzichten. Unsere direkte Umgebung ist ein perfektes Fitnessstudio; Haushaltsgegenstände können Utensilien aus dem Studio ersetzen.
Haushaltsgegenstände können Hilfsmittel aus dem Fitnessstudio ersetzen
„So kann jeder zum Beispiel zwei Wasserflaschen anstelle von zwei kleinen Kurzhanteln mit sich führen und die Trainingsbelastung moderat steigern beziehungsweise für sich anpassen“, sagt Hammerschmitt-Klatt, die mit Krankengymnastin und VfL-Kursleiterin Gesa Machey drei einfache Übungen vor der Tür des VfL Pinneberg demonstriert hat.
Die Standwaage kann wie jede Übung ohne Gewicht und mit Möglichkeit der Gleichgewichtssicherung ausgeübt werden. Mit einem Bein wird fester Stand gesucht, Gewicht gleichmäßig verteilt. Das Schwungbein wird nach hinten gestreckt, wahlweise Spitze oder Ferse betont nach hinten rausgedrückt. Der Gegenarm wird (ggf. mit Gewicht) nach vorne gestreckt. Im Optimalfall bilden Bein, Körper und Arm eine Linie. Ausführung als Halteübung je drei- bis fünfmal, moderat dynamisch 15-mal je Seite.
Die Kniebeuge mit den hoch zum „V“ gestreckten Armen (wieder ggf. mit Gewicht) wird mit schulterbreitem Stand ausgeübt. Der Po wird nach hinten unten rausgestreckt, das Gewicht ist möglichst flächig auf die Fußsohle verteilt. So tief wie möglich mit zehn bis 15 Wiederholungen gebeugt, kräftigt die Übung Beine, Arm, Po und Rücken.
Der Ausfallschritt kombiniert Dehnung (hinteres Bein) und Kräftigung (vorderes Bein und Po sowie Rücken) und dient bei zehn Wiederholungen pro Bein – wie auch die anderen vorgestellten Übungen – der Öffnung/Dehnung des Oberkörpers. Wichtig: Sich fordern ist gewünscht, aber nicht überfordern!