Hamburg-Eimsbüttel. Landesligist SV Halstenbek-Rellingen verliert 0:3 beim HEBC. SSV Rantzau beendet in Harburg die Niederlagenserie, VfL Pinneberg punktet

Regelmäßig sucht und belohnt der Hamburger Fußball-Verband das Fairplay des Jahres. Wie wäre es denn mit der Mannschaft von Landesliga-Tabellenführer HEBC auf der Liste der Vorschläge? Beim 3:0 (2:0) im Spitzenspiel der Hammonia-Staffel waren es jedenfalls Eimsbütteler Spieler, die Cevin Clausen, Innenverteidiger der SV Halstenbek-Rellingen, vor einem Platzverweis bewahrten.

In der 40. Minute hatte der Schiedsrichter eine Armbewegung Clausens als Tätlichkeit gedeutet und die Rote Karte gezückt. HEBC-Spieler forderten den Unparteiischen auf, seine Entscheidung zu überdenken. „Du hast dich verguckt, da war nichts.“ Clausen durfte weitermachen. Das machte Eindruck auf Dario Ivanko, den anderen Halstenbeker Innenverteidiger. „Hut ab, es war ja kein unbedeutendes Match. Trotzdem für einen gegnerischen Spieler einzutreten, das passiert nicht alle Tage.“

Nach viel Hektik schon vor dem Anpfiff beruhigte sich die Partie. HR-Trainer Heiko Barthel, am Spielfeldrand leise wie selten, erwies sich als fairer Verlierer: „Speziell in diesen 90 Minuten waren wir nicht konkurrenzfähig. Dass wir mit dem HEBC nicht Schritt halten können, weiß ich aber schon die ganze Saison.“ Nach einigem Hin und Her, weil der Schiedsrichter die lila Hemden des HEBC nicht von den blauen Halstenbeker Trikots unterscheiden konnte, waren die Eimsbütteler mit viertelstündiger Verspätung ganz in Weiß angetreten.

HEBC legt einen Blitzstart hin

Fünf Minuten waren erst absolviert, als Lionel von Zitzewitz auch schon einen Freistoß bei HR-Torwart Niklas Marten unterbrachte. Das 2:0 folgte auf dem Fuße. Barthel fühlte sich überrannt. „Dario gewinnt hinten ein paar Zweikämpfe. Das war es aber auch schon.“

In Abwesenheit der Urlauber Marcel Schöttke, Frederic Ernst und Enzo Simon hatte der Tabellendritte keine Chance mehr, das Blatt zu wenden. Als der eingewechselte Hendrik Ebbecke den früheren HR-Keeper Moritz Junge endlich einmal ernsthaft prüfte (86.), hatte Chris Flick mit einem tollen Schuss aus der Drehung schon längst das 3:0 des restlos überzeugenden HEBC – nicht nur körperlich überlegen –
erzielt.

Auf dem Rasen des VfL Pinneberg herrschte unterdessen bis zum Schluss Spannung. Keeper Timo Herrmann sah sich einen Angriff nach dem anderen von Eintracht Lokstedt ausgesetzt. Der letzte führte noch zu einem Eckball und zum 1:1 (90.+3). Chefcoach Wojciech Krauze und Torwart-Trainer Marcus Motzkat schauten sich entgeistert an. „Warum hat der Schiedsrichter bloß so lange nachspielen lassen?“ Am Ende war es aber ein verdienter Punktgewinn für die Gäste. Ohne einen Herrmann in Bestform wäre es für die Pinneberger vermutlich gänzlich schiefgegangen.

Gesellschaft am Tabellenende leistet dem VfL weiterhin Aufsteiger Blau-Weiß 96, der Improvisationen aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen mit einer 0:4 (0:2)-Niederlage gegen den SC Sternschanze bezahlte. Später stützte Abteilungsleiter Andreas Wilken Kapitän Maik Wegner, der die Flanken zum 0:1 und 0:2 auf seiner linken Abwehrseite nicht unterbinden konnte. „Er ist nun mal Innen- und kein Außenverteidiger.“ Einem Schenefelder Torerfolg stand zweimal (Enes Aptoula/61., Jannik Asmußen/76., Foulelfmeter) das Aluminium im Weg.

Beim Oktoberfest in seinem Wedeler Restaurant gönnte sich Marco Fürstenberg, Coach des SSV Rantzau, eine Maß Bier. Zuvor hatten die Barmstedter ihre Durststrecke – vier Spiele, vier Niederlagen – mit einem 3:1 (0:1) beim Harburger TB beendet. Stark verbessert: der zweifache Torschütze Flemming Bruns.