Tornesch. Oberliga-Aufsteiger aus Tornesch fährt zweiten Punkt ein. In der emotionalen Partie gibt es viele umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen
Durch die dünne Wolkendecke über dem Torneum hindurch entfaltete die Sonne genug Kraft, um für Temperaturen in den Mitzwanzigern zu sorgen. Doch dass Thorben Reibe, Trainer von Union Tornesch, gegen Ende der Heimpartie gegen den TuS Osdorf eine kräftige Gesichtsröte entwickelte, hatte weniger mit dem Himmelsgestirn zu tun.
Bis zum Moment in der 88. Minute, der den FCU-Coach, dessen Spieler und alle heimischen Fans den Treffer zum 1:1 (0:0)-Endstand bejubeln ließ, hatte sich der Unmut am Spielfeldrand – nicht nur bei den Fans – über die Pfiffe von Schiedsrichter Torben Kunde hochgeschaukelt. Hüben wie auch drüben auf Gästeseite wurden immer wieder Entscheidungen mit einem Kopfschütteln oder lauthals kommentiert.
Der Ausgleich entspricht auch den Spielanteilen
Doch der Ärger verflog schnell beim Oberliga-Aufsteiger aus Tornesch, als Flemming Lüneburg und Kjell Ellerbrock ihren großen Moment hatten. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit legte Lüneburg in linker Position, 35 Meter vom Tor entfernt, den Ball zum Freistoß zurecht. Eventuell die letzte Chance, um das 0:1 (63.) auszugleichen. Prince Hüttner hatte einen Zuordnungsfehler der Hausherren nach einem Freistoß gegen den ansonsten exzellent haltenden Björn Schramm ausgenutzt.
Also eilte Ellerbrock nach vorn und stand goldrichtig, als Lüneburgs Flanke in Richtung des zweiten Pfostens segelte. Trotz Bedrängnis brachte er die Fußspitze an den Ball und traf. „Ein tolles, emotionales Spiel für uns und die Zuschauer. Die Fans haben uns nach vorn gebracht, auch die des Gegners“, sagte Flankengeber Lüneburg mit einem Schmunzeln. Dem schließt sich sein Trainer an: „Die Mannschaft hat Moral bewiesen und weitergeackert. Der Punkt ist verdient und entspricht den Spielanteilen; wobei ich uns angesichts des Verlaufs im Nachhinein betrachtet nicht als den Underdog dieser Partie sehen möchte.“