Halstenbek. Ambitionierter Landesligist bezwingt Kreisliga-Club Rissener SV 3:0. Vor dem Saisonstart zeichnen sich defensiv schon erste Personalprobleme ab.

Wie hoch war der Preis, den die Landesliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen für das 3:0 (2:0) in der ersten Runde des Lotto-Pokals auswärts über den Rissener SV (Kreisliga) zahlten?

Mit sorgenvoller Miene beobachtete Trainer Heiko Barthel jedenfalls, wie ausgerechnet der als zäh und hoch belastbar eingestufte Mike Theis nach 70 Minuten vom Kunstrasen humpelte – Fußverletzung. Erste Probleme in der Defensive zeichnen sich ab, zumal Innenverteidiger Sebastian Krabbes nach einem Kreuzbandriss erst wieder nach der Winterpause zur Verfügung stehen wird und Dario Ivanko seinen Trainingsrückstand aufarbeiten muss.

Die Diaz-Zwillinge fehlen der SVHR zum Punktspielstart

Wegen Urlaubs werden die Zwillinge Luis und Daniel Diaz beim Punktspielstart nicht zur Verfügung stehen. Die Neuzugänge aus den Reihen des Wedeler TSV hatten beim Hass+Hatje-Cup die Aktionen der Halstenbeker entscheidend geprägt, brachten Tempo auf den Rasen. Als tolle Verstärkung gilt auch der bisherige WTSV-Oberliga-Torjäger Enzo Simon, der nach zwei Treffern von Marcel Schöttke (15./FE, 38.) in Rissen das 3:0 erzielt hatte (82.). Heiko Barthel verbreitet leise Zuversicht. „Wenn uns größeres Verletzungspech erspart bleibt, spielen wir oben mit. Ob es für den Titel reicht, kann ich aber nicht sagen. TuRa und der HEBC wollen auch aufsteigen.“

Für den SSV Rantzau kamen beim 4:2 (2:0) auswärts über den TuS Hasloh die Neuen Marvin-Jay Gibau (21., 25.) und Marcel Uitz (69.) zu Torerfolgen, während Julien Duffke mit einem Foulelfmeter an TuS-Torwart Lars Buck scheiterte (72.). Zwischendurch hatte Sascha Berg das 3:0 erzielt (64.). „Auf uns wartet noch viel Arbeit“, urteilte Trainer Marcus Fürstenberg, der ebenfalls einen Verletzten (Christoph Bendix) beklagte. Da die Barmstedter vorher schon dreimal gewechselt hatten, mussten sie die letzten 20 Minuten in Unterzahl bestreiten. Die Hasloher durften sich noch über Torerfolge von Erhan Öztürk (77.) und Ray Jotzer (85.) erfreuen. Mit Henri Weigand, Fabian Werning und Moritz Krellmann auch in der Defensive variabler als bisher aufgestellt, erhofft sich der SSV im verflixten zweiten Jahr nach dem Aufstieg eine problemlose Runde.

Der VfL Pinneberg bleibt dagegen ein Sorgenkind und droht nach nur einem Sieg in 34 Oberligapartien sogar in die Bezirksliga durchgereicht zu werden. Das ist die einhellige Meinung der Fußball-Fachleute. Co-Trainer Marcus Motzkat erzählt, wie die Mannschaft den Verlust von 14 Spielern auffängt und den Negativtrend bekämpft. „Mit Zusammenhalt. Wir sind jetzt wieder ein echtes Team, nachdem in der vergangenen Serie zu viele ihr eigenes Süppchen gekocht hatten.“ Als Verstärkung erwies sich bislang schon Innenverteidiger Dominik Füßmann, der in Niedersachsen für den SV Kettenkamp kickte und sich in der Kreisstadt niederließ. Pech hatte Verteidiger Florian Kurti – Kreuzbandriss beim Kampf um den Stammplatz während der Einspielphase. Das Pokalspiel beim SC Ellerau (Kreisliga) zeigte, dass sich die Pinneberger anstrengen müssen, die Skeptiker zu widerlegen. Das 4:1 dank der Tore von Furkan Demir (1:0/1.), Justus Jürgs (2:1/45.), Sascha Caldwell (78.) und Danny Lorenzen (85.) kam wenig überzeugend zustande.

Gemessen an den bisherigen Resultaten während der Vorbereitung und dem Auftritt im Pokal beim SV Tonndorf-Lohe (2:1) droht Blau-Weiß 96 der Fahrstuhl. Erst runter, dann rauf. 2020 wieder runter? Abteilungsleiter Andreas Wilken will davon nichts wissen. „Wir sind Spätstarter und wissen uns im Laufe der Saison zu steigern.“ Frühstarter ist Torjäger Jannik Asmußen, der die Schenefelder mit Toren in der 16. und 81. Minute (Foulelfmeter) vor dem Reinfall bewahrte. Auf ihrem staubigen Grandplatz war den Tonndorfern in der 66. Minute der Ausgleich gelungen. Den konnte auch Innenverteidiger Jannik Eggerstedt, der eine überragende Hinrunde 2018/19 absolviert und sich dann für ein halbes Jahr ins Ausland verabschiedet hatte, nicht verhindern.

Von den zurückgekehrten Enes Aptoula, gestern als rechter Verteidiger eingesetzt, und Gerrit Gomoll, der wegen Urlaubs fehlte, versprechen sich die Schenefelder positiven Einfluss auf das blutjunge Team. Gemäß der Blau-Weiß-Philosophie zog Trainer Mathias Timm zwei Spieler vom eigenen Nachwuchs (Nordmann, Schmalfeld) hoch.