Elmshorn. Der ambitionierte Zweitligist aus Elmshorn bezwingt Aufsteiger Troisdorf Jets mit 55:2. Assistentin vom Bergdoktor schaut zu.

Die Assistentin vom ZDF-Bergdoktor musste bei dem glas­klaren 55:2 (14:0, 21:0, 7:2, 13:0)-Sieg der Fighting Pirates-Footballer gegen die Troisdorf Jets niemanden verarzten.
Die Hamburger Schauspielerin Andrea Gerhard (35), die auch schon für einige Spielzeiten zum Ensemble des Ohnsorg-Theaters gehörte, führte im Krückau­stadion als Sympathisantin dieser US-Sportart den Münzwurf aus.

Gerhard war bis 2002 als Cheerleaderin der Marburg Mercenaries tätig und ist seit einigen Jahren mit Pirates-Sportchef Max Paatz befreundet. „Ich bin überzeugt davon, dass die Pirates gewinnen“, sagte sie und sollte mit ihrer Prognose beim Duell des Aufstiegskandidaten aus Elmshorn und dem Aufsteiger aus Nordrhein-Westfalen komplett richtig liegen. Für Gerhard war der dritte Platz bei der hessischen Cheerleading-Meisterschaft („Wir waren nur eine ganz kleine Truppe von sechs Mädels.“) einst der größte sportliche Erfolg – die Pirates peilen in der German Football-League (GFL 2) Meisterschaft und Aufstieg in die 1. Bundesliga an. Dementsprechend dürfen keine Punkte verschenkt werden.

Und diesmal präsentierten sich die Elmshorner – im Gegensatz zum 31:13-Auftakterfolg gegen den zweiten Aufsteiger Hannover – in allen vier Spielabschnitten hochkonzentriert.

810 Zuschauer sahen im Krückaustadion eine einseitige, aber kurzweilige Partie. „Es war im Angriff und in der Verteidigung eine gute Leistung“, so Pirates-Headcoach Jörn Maier. US-Runningback Khairi Dickson lief gut 28 Yards Richtung gegnerische Endzone und konnte erst kurz davor zu Boden gebracht werden. Nach einem kleinen Raumverlust fing dann Tight End Levi Kruse einen Pass von Pirates-Quarterback aus fünf Yards zum 6:0, Kicker Sören Becker schoss den Football zwischen die Stangen zum 7:0.

Kurz darauf sicherte sich Wide Receiver Nassim Amroun ein Zuspiel circa 17 Yards vor der Endzone, Dickson vollendete per Laufspiel inklusive Hechtsprung. Den Extra-Punkt traf erneut Becker (14:0). Die Abwehr des Gastgebers ließ die Nordrhein-Westfalen bis zur Pause nicht ein einziges Mal nah an die eigene Endzone kommen.

Die Piraten punkteten munter weiter: Wide Receiver Diego Sanchez fing ein Sample-Zuspiel (31 Yards). Nachdem Elmshorn erneut schnell wieder in Ballbesitz kam, spielten die Piraten nach einer Auszeit ihren vierten Versuch aus, statt sich durch einen Punt (Schießen des Footballs, um sich vom Angriffsrecht freiwillig zu trennen). Kruses Sprint nach Pass von Sample endete erst einen Hauch vor der Touchdown-Zone. Den Rest von zwei Yards erledigte Runningback Nico Nowak – 28:0.

Die bemitleidenswerten Jets bekamen weiterhin kein Bein auf den Boden. „KD“ – so der Spitzname des Elmshorner US-Leistungsträgers – lief zum 34:0;
Becker sorgte für den komfortablen 35:0-Halbzeitstand. Es folgte Dicksons dritter Touchdown (42:0). Kurz darauf kamen die Jets zu ihren ersten Punkten, weil Pirat Nowak in der eigenen Endzone zu Fall gebracht wurde (Safety). Vermutlich war es eine Fehlentscheidung, da sich ein angreifender Akteur der Troisdorfer zu früh bewegt hatte. Die Trostpunkte waren aber ohnehin Ergebniskosmetik.

Im vierten Abschnitt kamen die Pirates zu zwei Touchdowns von Runningback Clifford Laukens, der über ein Jahr verletzt ausgefallen war. Am kommenden Sonnabend, 18. Mai, gibt es direkt das Rückspiel in Troisdorf.

Unterdessen haben sich die Elmshorner mit Passempfänger Benjamin Mau (27), Sohn des Piraten-Coaches
Stefan Mau, weiter verstärkt. Der Neu-
Pirat ist nach seinem College-Abschluss und einem vierjährigen USA-Aufenthalt an der Waldorf University (Bundesstaat Iowa) zurückgekehrt. Letztmalig lief er 2014 für die Piraten auf.