Bönningstedt. Oberligist muss Ersatz für Torjäger Haase, Allrounder Lohrke und Keeper Waldmann suchen. Haase geht nach sieben Jahren beim SVR
Das Facebook-Foto zeigt Kevin Lohrke, Jannis Waldmann und Pascal Haase hinter dem Vereinsschild des USC Paloma, mit fröhlichen Gesichtern, die Daumen senkrecht nach oben gerichtet. Da freuen sich drei aber mächtig auf ihr bevorstehendes Engagement beim aktuellen Zweiten der Hammonia-Staffel (Landesliga).
Der SV Rugenbergen ohne seinen Torjäger Pascal Haase? Bier ohne Schaumkrone? Würstchen ohne Senf? Mitte der Woche wurde es offiziell. Die Bönningstedter Oberliga-Fußballer verlieren ihre Ikone und darüber hinaus zwei weitere Leistungsträger.
Haase gehört dem SVR-Kader seit 2012 an. Keeper Waldmann ist ein Jahr später von Eintracht Norderstedt hinzugekommen. Allrounder Lohrke entstammt dem eigenen Nachwuchs. „Gute Jungs. Blöd gelaufen, dass sie nun gehen“, sagt Interimscoach Ralf Palapies über das Trio.
In einer schwierigen Phase des SVR unter seinem Vorgänger Thomas Bohlen war der USC auf der Suche nach einem Torwart zunächst an Waldmann herangetreten. Automatisch kam dessen bester Kumpel Lohrke ins Gespräch. Am Ende saß auch Haase mit im Boot. „Weil man sich extrem um uns bemüht hatte. Finanzielle Nebengeräusche finden nicht statt“, betont Lohrke. Die unmittelbare Nähe des Kunstrasens auf der Uhlenhorst zu seiner Wohnung in St. Georg verbessere seine Lebensqualität.
SVR-Manager Lätsch macht dem Trio keinen Vorwurf
Welchen Einfluss das frühere SVR-Ass Mario „Harry“ Jurkschat, nun USC-Co-Trainer, bei den Wechseln nahm, bleibt unklar. SVR-Manager Andreas Lätsch erträgt es mit Fassung. „So ist das Geschäft.“ Den scheidenden Spielern macht er keinen Vorwurf. „Sie haben sich einwandfrei verhalten.“ Bis Ende April wolle er den Namen des zukünftigen SVR-Trainers publik machen, um dann auch die notwendigen Verstärkungen an Land ziehen zu können. Der Club stehe auf beiden Ebenen in aussichtsreichen Gesprächen. „Wir werden 2019/20 ein gutes Team aufbieten.“
Auswärts gegen den Niendorfer TSV strebt Ralf Palapies nach den nächsten Punkten für den sicheren Klassenerhalt, zumal sich Moussa Mane und Sulayman Dampha allmählich wieder als Offensiv-Alternativen anbieten. Um die Haltung von Pascal Haase. Jannis Waldmann und Kevin Lohrke macht sich der Coach keine Sorgen. „Sie werden bis zum letzten Spiel voll mitziehen.“
Neun Punkte Abstand sind es zum Drittletzten Wedeler TSV, der befürchten muss, an diesem Wochenende den Anschluss zu verlieren. Der fünf Punkte bessere Viertletzte HEBC wird sein Heimspiel am Sonntag gegen den SC Condor jedenfalls gewinnen, davon ist Liga-Chef Walter Zessin fest überzeugt.
Für die Wedeler heißt das, heute vom Gastspiel beim FC Süderelbe unbedingt etwas mitbringen und auch im Nachholtreffen am Dienstag beim SV Rugenbergen bestehen zu müssen. Zessin erhofft sich ein gutes Näschen von Trainer Andjelko Ivanko, nachdem die Wedeler beim 0:2 gegen Tabellenführer Altona 93 zu ängstlich aufgestellt gewirkt hatten. Denkbar ist die Rückkehr von Tim Vollmer und Daniel Diaz sowie mindestens eines der Topstürmer (Marcus Richter, Enzo Simon) in die Startelf. Doch egal, wer spielt. „Wir sind zum Erfolg verdammt.“
Der Tabellenletzte VfL Pinneberg wäre glücklich, gelänge ihm in einer der restlichen sechs Partien der zweite Saisonsieg. Der harte Kern, der noch zur Verfügung steht, stimmt sich heute mit einem Grillabend auf die nächste schier unlösbare Aufgabe gegen den SV Curslack-Neuengamme ein.