Bönningstedt. Stürmer des SV Rugenbergen erzielt gegen HEBC beide Tore zum 2:0-Sieg. Es ist das erste Spiel nach der Rückkehr von Trainer Ralf Palapies

„Jetzt weiß ich, was ich die vergangenen zehn Monate nicht vermisst habe.“ Gleich nach dem Abpfiff seines Trainercomebacks bei den Oberliga-Fußballern des SV Rugenbergen wirkte Ralf Palapies schon wieder locker und um einen Spruch nicht verlegen. Tatsächlich aber hatte ihn das 2:0 (0:0) über den HEBC Nerven gekostet. Beim Freistoß von Maximilian Priebe an die Lattenunterkante (37.) und dem Pfostenschuss von Tjorven Köhler (84.) standen die Eimsbütteler dicht vor Torerfolgen, die den SVR wohl mindestens zwei wichtige Zähler gekostet hätten.

Hellblaues Vereins-T-Shirt, schwarze Adidas-Trainingshose, vielleicht ein paar unwesentliche Gramm mehr als bei seinem Ausstand im Mai 2018 auf den Rippen, eindringlich in der Körpersprache, wie man ihn kennt. So hat sich der Trainer der Jahre 2009 bis 2018, den die Bönningstedter als Nachfolger von Thomas Bohlen für sechs Wochen zurückholten, an die Seitenlinie gestellt. Als wäre er nie weggewesen. Sachlich analysierte Palapies den Spielverlauf. „Vor der Pause hatte der HEBC ein Übergewicht. Von uns habe ich fahrige Situationen und ein paar Wackler gesehen.“

Die nahm Pascal Haase, Mann des Spiels, zum Anlass, vor zu viel Euphorie zu warnen. „Nach dem 4:0 beim SC Condor dachten wir auch schon, auf dem richtigen Weg zu sein. Dann kam das 1:2 in Meiendorf.“ Einen neuerlichen Rückschlag gelte es nun in Niendorf unbedingt zu vermeiden. „Sonst haben wir danach gegen den Wedeler TSV gleich wieder ein Spiel unter erhöhtem Druck.“

Dem war er in der Partie gegen den Tabellennachbarn, von dem sich die Bönningstedter vier Punkte absetzten, allerdings gewachsen. Jedenfalls haderte Haase nicht lange mit sich, nachdem er in der 48. Minute angeblich von Chris Flick gefoult, mit dem fälligen Elfmeter aber an Keeper Robin Geist und dem rechten Pfosten gescheitert war. Stattdessen umkurvte Haase in der 59. Minute ebenso zielstrebig wie elegant zwei Gegenspieler. Der Ball schlug in der linken Ecke ein (1:0/59.). Zuvor hatte sich Sven Worthmann im Spielaufbau durchgesetzt und Patrick Hoppe den Ball mit letzter Kraft zu Haase weitergeleitet. „Ich denke mal, dass unser Pressing im Mittelfeld den Ausschlag gab“, sagte Haase. „Nicht nachlassen“, forderte Torwart-Trainer Dennis Schultz die jubelnde Spielertraube auf.

Zu den Momenten, die Palapies Kummer machten. zählte die 65. Minute. Mit einer Fußabwehr verhinderte Torwart Patrick Marciniak das 1:1 von Janosch Rinckens. „Des Sieges muss sich der SVR aber nicht schämen“, urteilte Zuschauer Jan Ketelsen, Coach des 1. FC Quickborn (Bezirksliga). „Dazu hatte die Mannschaft im zweiten Durchgang ein zu deutliches Übergewicht.“

Defensivspieler Kevin Beese, nach wochenlanger Erkrankung noch nicht im Kader, sprang Ralf Palapies auf den Rücken. Huckepack von zwei, die sich mögen. Das war in der 90. Minute, als Haase nach Querpass von Raoul Bouveron von Geist angeschossen wurde und sich als Schütze des 2:0 feiern lassen durfte. Kurz vorher hatte Bouveron per Pfostenschuss die Entscheidung verpasst.

Ob sich Pascal Haase beim nächsten Elfmeter wieder an den Punkt herantraut? Diese Saison haben vor ihm schon Hoppe und Sergej Schulz Strafstöße vergeben...