Wedel. „Trainer des Jahres“: Erstmals ehrt der Hamburger Basketball Verband mit Manfred Schuncke und Oliver Böttcher zwei Coaches gemeinsam
Das I-Tüpfelchen ist ausgeblieben: Das Basketball-Frauenteam des SC Rist hat nach dem Endspieleinzug (57:35 gegen SC Alstertal-Langenhorn) den Pokalgewinn im Hamburger Verband verpasst. Mit 61:67 mussten sich die Wedelerinnen der BG Hamburg-West geschlagen geben. Ein kleines Trostpflaster gab es aber für die Coaches Manfred Schuncke (48) und Oliver Böttcher (50) – das Duo wurde vom Hamburger Verband (HBV) als Trainer des Jahres ausgezeichnet.
Der SC Rist erreichte mit einem sehr jungen Kader – größtenteils mit U18-Spielerinnen – den vierten Tabellenplatz in der 2. Regionalliga Nord, verlor nach der Winterpause lediglich eine Partie und verpasste die endgültige Krönung im Pokalwettbewerb nur knapp.
„Ich freue mich darüber, dass wir beide das gewonnen haben. Diese Ehrung reflektiert, was beim SC Rist im Moment insgesamt im Mädchenbereich passiert“, sagt Schuncke. Die erste Damenmannschaft sei das Zugpferd, darüber hinaus gebe es aber auch die W16, die hofft, bei den nord-westdeutschen Meisterschaften in Recklinghausen (Wochenende 12. Mai) den Sprung unter die besten vier Teams Deutschlands zu schaffen.
Damit nicht genug: Die W18 – gleichzeitig fast das komplette Frauen-Team – möchte sich bereits an diesem Wochenende für die Nord-Meisterschaft qualifizieren. Das W12-Team ist Hamburger Meister, die W14 Vizemeister. „Wir haben im Mädchenbereich im Moment eine echte Welle, auf der wir zukünftig reiten wollen-. Olli und ich leisten einen Beitrag dazu und haben zudem ein super leistungswilliges Team. So ein Preis ist immer auch auf die Mannschaft zu verteilen“, sagt der Pinneberger Schuncke.
Die Trainer kennen sich bereits seit vielen Jahren, doch erst in der Saison 2017/18 arbeitete das Duo Schuncke als Hauptverantwortlicher und Co-Trainer Böttcher erstmals gemeinsam bei einem Team. „In den 80er-Jahren haben wir beide beim Eidelstedter SV Basketball gespielt. Aber irgendwie wurde das erst jetzt mal was, dass wir gemeinsam coachen. Die Chemie stimmt einfach, es macht wahnsinnig viel Spaß“, sagt der Luruper Böttcher
Böttcher hat bei der W16 das Sagen und wird dort von Schuncke assistiert. „Wir sind sehr häufig einer Meinung, was denn das Basketballerische angeht. In der Art und Weise gibt es aber schon Unterschiede, denn wir sind ja keine eineiigen Zwillinge. Wir ergänzen uns gut“, sagt Schuncke. So gut, dass auch der HBV erstmals in seiner Geschichte gleich zwei Trainer ehrte.
„Wir beide hätten diese Auszeichnung aber sofort gegen den Pokalsieg eingetauscht“, sagt Böttcher. Er selbst sei mehr für die Emotionalität in der Ansprache an das Team zuständig, Schuncke gilt dagegen als analytischer Typ und akribischer Tüftler in der Spielvorbereitung.
Das Duo ist vor einem Jahr angetreten, um die ersten Damen innerhalb von drei Jahren in die 1. Regionalliga zu führen. „Dafür schaffen wir die Strukturen. Auch Spielerinnen von anderen Teams merken, dass in Wedel etwas passiert und fragen wegen eines Probetrainings an“, sagt Böttcher erfreut über die positive Entwicklung – und die soll mittelfristig auch mit Titeln gekrönt werden.
