Bönningstedt. Das Transferfenster für die laufende Saison im Amateurfußball ist nun geschlossen. Manches Team im Kreis hat sich verstärken können

Patrick Ziller (28) drückt die Reset-Taste. Nachdem er in Diensten des SV Rugenbergen beim Warmmachen 11. April 2017 in Dassendorf einen Achillessehnenriss (linker Fuß) erlitten hatte, fängt der Mesut Özil des Pinneberger Fußballs in der Landesliga von vorne an. „Aus unserer gemeinsamen Elmshorner Zeit kenne ich dort Jungs wie Tim Brüggemann, Jan-Philipp Zimmermann und Flemming Lüneburg.“ Das war der Grund, warum sich der Mittelfeldspieler mit Regisseur-Qualitäten für Union Tornesch entschied.

Der Groß- und Einzelhandelskaufmann, der in Hamburg-Winterhude lebt, aber das Training im Torneum sehr gut mit seiner Arbeit in Elmshorn verbinden kann, hofft auf einen ersten Kurzeinsatz in der Freundschaftspartie am Sonntag um 14 Uhr gegen die SV Blankenese (Bezirksliga) im Torneum. Grundsätzlich will er bei seinem Comeback-Versuch aber nichts überstürzen. „Ich habe noch eine Barriere im Hinterkopf und muss vorsichtig sein.“

Weil sich seine Interessen verlagert haben, kommt ein neuer Anlauf in Bönningstedt für ihn nicht mehr infrage. „Bis zu viermal Training in der Woche ist mir zu viel.“ Ziller bleibt so erspart, hart für den Ligaauftakt des SV Rugenbergen, der gegen den TSV Sasel am Sonntag, 14 Uhr, möglicherweise wieder ins Wasser fällt, zu schuften. Beim FC Union hat er noch jede Menge Zeit, sich zu akklimatisieren. Der Neunte der Hammonia-Staffel nimmt den Spielbetrieb voraussichtlich erst am 4. März wieder auf. In Bönningstedt gibt Trainer Ralf Palapies seinen Schützlingen nach dem gestrigen Test beim SC Ellerau morgen und übermorgen frei, sofern die Absage des Sasel-Spiels erfolgt. Dafür sind am zweiten Februar-Wochenende freundschaftliche Vergleiche mit Eintracht Lokstedt und Schönberg 08 geplant. Die Partien dienen auch dazu, dem vom SV 98 Schwetzingen zurück­gekehrten Ex-Kapitän Kevin Lohrke die ideale Position auf den Leib zu schneidern. Auch nach dem Verlust von Patrick Ziller und Dominic Lemcke tobt an der Ellerbeker Straße der Konkurrenzkampf.

Jetzt für den VfL Pinneberg am Ball, ist Lemcke auf ein hartes Ringen um den Klassenerhalt eingestellt. Gemessen am 1:6 gegen den TSV Lägerdorf muss der Oberliga-Viertletze jedenfalls einen Reinfall gegen Tabellennachbar SC Condor befürchten, sofern die Partie morgen um 14 Uhr ausgetragen wird. Ersatzhalber sind die Kreisstädter eine Verpflichtung einen Tag später beim VfR Horst eingegangen.

Der Wedeler TSV könnte dem abstiegsbedrohten Kreisrivalen, der die Diaz-Zwillinge verlor, aber trotz des Interesses des Lüneburger SK weiterhin auf Alexander Borck zählen kann (13 Punkte), mit einem Sieg am Sonntag um 13 Uhr beim Tabellenletzten FC Türkiye (elf Punkte) Schützenhilfe leisten. Das 1:1 (1:0) im Test gegen Landesliga-Spitzenreiter HEBC – Schütze des 1:0 war Christian Dirksen per Elfmeter (Foul an Nikolaj Rörström) – wertete WTSV-Obmann Thorsten Zessin nicht als Enttäuschung. „HEBC war ein starker Gegner. Es soll mich nicht wundern, wenn wir die Eimsbütteler nächste Serie in der Oberliga wiedersehen.“

SV Halstenbek-Rellingen patzt im Test beim Bezirksligisten

Von guter Frühform des HEBC-Konkurrenten SV Halstenbek-Rellingen kann derweil noch keine Rede sein. Das 1:5 (0:2) im Test bei Bezirksliga-Spitzenreiter SC Nienstedten empfand Trainer Heiko Barthel als unbefriedigend, auch wenn die Partie im Zeichen taktischer und personeller Experimente stand. „Wir müssen aufpassen, dass unser Kartenhaus nicht ganz rasch einstürzt.“ Dennis Ghadimi hatte das 1:4 der Halstenbeker erzielt, Marcel Jobmann Pech mit einem Lattenschuss und zwei Abseitstoren. Fünf Monate, nachdem er sich das Knie verdreht hatte, wirkte Indrit Behrami in der Offensive ebenso 45 Minuten mit wie Neuzugang Felix Hennings (Altona 93 II).

Bei Union Tornesch arbeitet der scheidende Trainer Stefan Dösselmann seinen Kapitän Martin Schwabe schon jetzt in dessen Rolle als zukünftiger Assistent von Thorben Reibe ein. Der bisherige Co-Trainer Sasa Mihajlovic schied aus familiären Gründen aus.

TBS Pinneberg will aus vielen neuen Spielern ein gutes Team für die Bezirksliga formen. Fingerzeige, ob der VfL Pinneberg II dem Abstieg noch entgehen kann, liefert die Heimpartie am Sonntag um 12 Uhr gegen Nikola Tesla.