Uetersen. Vertreter der Uetersener Clubs TSV und des wiedergegründeten Rasensport tauschen sich aus und planen die Zukunft ihrer Fußball-Teams.

Am 16. November gibt es ein Wiedersehen. Dann fällen die Vorstände des TSV Uetersen um Clubchef Lutz Schölermann und von Rasensport Uetersen mit Bernd Enderle an der Spitze nach gegenseitigem „Beschnuppern“ am Montag, 12. Oktober, eine Entscheidung, die den Fußball in der Rosenstadt nachhaltig prägen wird. „Bis dahin wollen wir unsere Hausaufgaben erledigen. Dann allerdings ist die Zeit auch reif für Fakten“, sagt Christian Förster, Enderles Stellvertreter. Gibts ein konstruktives Miteinander oder ein Gegeneinander?

Am 26. August hatten der frühere TSV-Fußball-Abteilungsleiter Bernd Enderle und 21 weitere Interessierte den Verein Rasensport (TSV-Vorgänger von 1926 bis 1940) ins Leben zurückgeholt. Zu den Gründungsmitgliedern zählten die Trainer Peter Ehlers und Frank Weche sowie der langjährige Betreuer Uwe Wolter aus den Reihen der ersten TSV-Mannschaft (Landesliga). Ab dem Sommer 2016 will der Club den Spielbetrieb aufnehmen und Leistungs-Fußball anbieten, auch im Nachwuchsbereich. Dahinter verbirgt sich Uneinigkeit mit dem TSV-Gesamtvorstand, wie in Zukunft das Clubgebäude an der Alsenstraße zu nutzen ist.

Vergeblich hatte Enderles Nachfolger Thorsten Reinke einen Antrag eingereicht, den vorderen Teil des Gebäudes, das zuletzt ein öffentliches Restaurant beherbergte, als Clubheim zu verwenden - abgelehnt. „25.000 Euro zusätzliche Renovierungskosten können wir nicht aufbringen“, argumentiert Lutz Schölermann. Der 2150 Mitglieder starke TSV will neue Mitglieder gewinnen und die Räumlichkeiten lieber für Yoga und Sitzgymnastik nutzen. Doch was wird aus den 400 TSV-Kickern, jetzt, da die Alternative mit renommierten Männern in der Führung aus der Ecke gekommen ist?

Lutz Schölermann wünscht sich, dass beide Seiten „ein Modell für ein harmonisches Miteinander ausloten“. Das könnte so aussehen: Rasensport geht eine Fusion mit dem TSV ein, wirtschaftet aber selbstständig und mietet Räume des Clubgebäudes auf eigene Gefahr und eigene Verantwortung. Das TSV-Entgegenkommen könnte darin bestehen, dem Nachbarn komplett die Fußballsparte zu überlassen. Nur unter dieser Voraussetzung müsste Rasensport dann nicht in der untersten Spielklasse ganz von vorn anfangen. Was geht und was nicht geht, wollte Schölermann beim Hamburger Verband in Erfahrung bringen.

„Doch dessen Justitiar war wegen eines Trauerfalls nicht im Dienst.“ Zweite Option: Der TSV beruft nochmals seine Delegierten ein und unterstützt ein Votum im Sinne der Kicker, die ein Clubheim als „existenziell notwendig“ (Reinke) erachten. Schließlich steht diese Drohung im Raum: Nächste Saison wollen Ehlers und Weche Trainer der ersten Rasenport-Mannschaft sein, egal in welcher Spielklasse. Frank Weche bestätigt das: „So ist der Stand.“ Das TSV-Landesliga-Team mit Enderles Söhnen Mats und Eddy sowie Ehlers´ Neffen Philipp und Sohn Mario in seinen Reihen könnte daran zerbrechen.

Noch hoffen alle auf eine Lösung der Probleme. Weche spricht von einer „sehr guten Stimmung“ in der Mannschaft, die den SC Victoria furios im Oddset-Pokal ausschaltete und nach einem spielfreien Wochenende am Freitag um 19.30 Uhr bei Germania Schnelsen wieder erwartungsfroh um Punkte in Aktion tritt.