Pinneberg. Nachwuchskicker wie Kjell Ellerbrock und Dario Ivanko sollen beim VfL Pinneberg verstärkt eine Chance erhalten. Portugiese bei HR ein Thema

Es geht gar nicht einmal darum, dass die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg auswärts gegen die SV Halstenbek-Rellingen eine enttäuschende Leistung geboten und das Derby 0:1 verloren hatten. Dafür gibt es Erklärungen, zum Beispiel die verletzungsbedingt fehlende Form von Säulen des Teams und der Ausfall etlicher Alternativen. Vielmehr prangerte Trainer Michael Fischer vor dem Heimtreffen gegen den Buxtehuder SV die fehlende Ernsthaftigkeit einiger Akteure, die sich schleichend breitmachte, an.

„Der eine kommt ohne Trainingsanzug zum Spiel, der andere eine geschlagene Stunde verspätet zum Treffpunkt. Das muss alles nicht sein“, ärgert sich Fischer. Für den früheren Profi des FC St. Pauli beginnt die Konzentration auf das Spiel schon ein oder zwei Tage vor dem Anpfiff. Bei den Amateure macht er gerne Abstriche, aber nicht, wenn die Verhaltensregeln, die er aufstellte, keine Beachtung finden. Den Glauben an sein Team hat Fischer deshalb nicht verloren. „Ich bin auf die Reaktion der Mannschaft neugierig und felsenfest von einem Sieg über die Buxtehuder überzeugt, dazu kenne ich meine Spieler lange genug. Das Wort ´Krise` kommt mir nicht in den Mund.“

Die Fans bringen nach vier erfolglosen Darbietungen unterdessen keine Geduld mehr auf. „Gegen Buxtehude gibt es keine Ausreden mehr“, das war der Tenor nach dem Abpfiff in Halstenbek. Michael Fischer macht kein Geheimnis daraus, wen er anstelle der Kurzurlauber Fabian Knottnerus und Tim Jeske einsetzt. Das werden die Nachwuchskicker Kjell Ellerbrock, 20, für den Defensivbereich und Dario Ivanko, 17, im Mittelfeld sein. Einen wie Ivanko lobt Fischer besonders. „Der hört zu, der fragt nach, der nimmt jedes Training an.“ So viel Herzblut für den Fußball schreit nach Belohnung. Außerdem kann sich Fischer vorstellen, A-Junior Jannick Colonia, der schon zwei Kurzeinsätze in der Oberliga absolvierte, wieder auf die Bank zu setzen.

Bei der SV Halstenbek-Rellingen schwammen sich die Nachwuchskräfte (Elfert, Oest, Ermisch, Correia, Mentz, Telli, Arda, Nrecaj), die Trainer Thomas Bliemeister nach und nach dem kalten Wasser aussetzte, nicht erst gegen die Pinneberger frei. Manager Detlef Kebbe sieht trotzdem Handlungsbedarf, den guten Saisonstart mit drei Siegen in vier Begegnungen abzusichern. Ein Abwehrspieler portugiesischer Herkunft, den ein Berater empfohlen hat, überzeugte im Probetraining, so dass sich Kebbe dessen Verpflichtung sehr gut vorstellen kann. Hintergrund ist, dass Innenverteidiger Patrick Wolst, bislang allerdings nur Reservist, einen dreiwöchigen Urlaub angetreten hat und ihm Stammspieler Marcel Schöttke im Oktober folgen wird.

Auswärts gegen den FC Süderelbe wäre Coach Bliemeister über einen Punktgewinn „heilfroh“, auch wenn die von ihren Verletzungen genesenen Mittelfeldspieler Timo Wiekhoff und Ümit Karakaya den internen Konkurrenzkampf allmählich tüchtig anheizen. Doch die Gastgeber in Hausbruch gewannen bislang beide Heimspiele und schlugen sich auch bei zwei Auswärtsniederlagen gegen Spitzenteams wacker.

Beim SV Rugenbergen wurde es vor dem Auswärtsduell mit dem Niendorfer TSV romantisch. Trainer Ralf Palapies heiratete seine Astrid nach standesamtlicher Trauung Ende Mai in Quickborn auf Mallorca ein zweites Mal. Assistent Knut Aßmann geht 2016 den Bund der Ehe ein, nachdem Lebensgefährtin Tina seinen Antrag erhörte.