Schenefeld. Ausbilder Christoph Hess aus Warendorf (Niedersachen) und Landestrainer Detlef Peper (Bad Segeberg) bewerten Leistungsniveau des Reitsport-Nachwuchses.

Woche für Woche werden auf Reitturnieren in Schleswig-Holstein vielversprechende Leistungen in allen Klassen erbracht und zudem unzählige Auszeichungen vergeben. Beachtung in der Öffentlichkeit finden dabei in der Regel allerdings nur die „Großen“. Anerkennung wünscht sich indes jeder ambitionierte Reiter. Wie jene in exklusivere Kreise des Reitsports aufsteigen können, zeigt Detlef Peper, Landestrainer von Schleswig-Holstein und Hamburg, im Auftrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) am Mittwoch, 15. April, von 18 Uhr an auf der Anlage Friedrichshulde an der Lindenallee in Schenefeld.

Reiter starten mit unterschiedlichen Zielen in die Grüne Saison. Die einen wollen sich verbessern und mehr Punkte sammeln, mit dem Ziel, eine höhere Startklasse zu erreichen. Einige möchten das aktuelle Niveau halten und festigen, andere bringen junge Vierbeiner als Hoffnungsträger mit an den Start. Freizeitreiter möchten vielleicht an einem Hausturnier teilnehmen oder einfach nach einem Ausritt sicher wieder im Stall ankommen.

Auf viele Fragen hat Landestrainer Detlef Peper Antworten. Mit dem sogenannten 8er-Team will die FN stilistisch sauberes, korrektes und pferdefreundliches Dressur-, Spring- und Geländereiten in Schleswig-Holstein belohnen. Im Jahr 2013 wurden erstmals alle Reiter, die eine Wertnote von 8,0 und besser erzielt hatten, namentlich erfasst und zu einem gemeinsamen Finale eingeladen.

In den diversen Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen sind für dieses Jahr neue Plätze zu vergeben. Der Startschuss für das nächste neue 8er-Team fällt heute in Schenefeld. Peper und Christoph Hess, FN-Ausbilder aus Warendorf, erklären richtiges, taktvolles und sauberes Reiten, was mit der ersten Ausbildungsstunde zwischen Pferd und Reiter beginnt. Deutlich gemacht wird auch, was eine gute Dressuraufgabe oder ein Stilspringen beinhalten soll und wie eine Traumnote greifbar wird. „Gutes Reiten ist für alle erlernbar, und wird zudem auf Turnieren mit hohen Noten belohnt“, sagt Detlef Peper.


Was genau ist das Ziel der heutigen Veranstaltung?

Reiter, die in der Dressur- , Vielseitigkeit oder im Spingsport bei einem Turnier in der tiefsten Klasse E (Einsteiger) bis M (mittelschwer) eine Wertnote von 8,0 oder besser in dieser Saison erreichen, können Mitglied im „8er-Team von Pferd+Sport“ in Schleswig Holstein und Hamburg werden.

Wie funktioniert die Beurteilungsskala im Turniersport?

Es geschieht umgekehrt nach dem Schulsystem. Alles, was als Bewertung unter einer Note vier liegt, wird nicht mehr beurteilt. Höchste Bewertung ist die zehn, die bundesweit kaum zu erreichen ist. Alle Noten unter vier fließen nicht mehr in die Beurteilung mit ein. In dieser Saison werden alle Turnier-Ergebnisse unterschiedlicher Disziplinen in der Freiluftsaison bis Ende September gesammelt. Die Mannschaften werden dann neu zusammengestellt.

Wie kommen die jungen Reitsport-Asse denn in das 8er-Team?

„Turnierreiter sind mit ihren Leistungen bei uns automatisch erfasst“, sagt Mitorganisatorin Kristina Fallmeier vom Pferdesportverband Schleswig Holstein aus Bad Segeberg. Teilnehmen können alle Reiter jeder Altersklasse mit Pferden und Ponys, die Mitglied in Reitvereinen sind und zum Pferdesportverband Schleswig-Holsteins oder Hamburgs gehören.

Welche Reiter der hiesigen Region kommen nach Schenefeld?

Junge und hoffnungsvolle Sportler sind eingeladen worden, wie zum Beispiel Antonia Rother und Jessica Lüdecke aus Hetlingen und Jana Thomas vom RfV Ahrenlohe im Springen sowie in der Dressur Alina Granlien und Chantal Gaus aus Tangstedt beziehungsweise Tornesch.

Landestrainer Detlef Peper kommentiert jeden Ritt, worauf achtet er besonders?

Die Pferde verfügen in der Regel über ausgezeichnete Grundgangarten, der Reiter muss Sitz und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Der Schwierigkeitsgrad wird dem jeweiligen Ausbildungsniveau entsprechen.

Wann werden die Sportler nach Siegen und guten Ergebnissen geehrt?

Im Oktober werden die qualifizierten Reiter zum Finale eingeladen, das im November in Elmshorn in der Fritz-Thiedemann-Halle stattfindet.

Welche Aufgabe stellt sich der Pferdesport-Verband?

Der Landesverband vertritt die Pferdefreunde in Schleswig-Holstein und Hamburg. „Gemeinsam mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und den angeschlossenen Verbänden und Interessensgemeinschaften, treten wir in der Politik und Öffentlichkeit für die Rechte des Pferdesportes und den Tierschutzes ein“, sagt Landestrainer Detlef Peper. Außerdem stehe der Verband seinen Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite und betreue den Turnier- und Breitensport in Schleswig-Holstein und Hamburg.

Warum unterscheidet sich Reiten in der Halle und im Freien beträchtlich?

Die Maße einer Halle betragen üblicherweise 20 x 40 Meter, während Außenplätze mehr als 20 x 60 Meter haben. Das bedeutet eine längere Strecken- und Linienführung, Draußen sind die Anforderung damit für Pferd und Reiter um einiges größer. Vor allen Dingen müssen Pferd und Reiter mehr Konditon aufbringen.

Wie lauten die Prognosen für die nähere Zukunft?

Mehr als 300 Reiter können sich über die E- und M-Klassen weiterentwickeln und zu den Cracks von morgen werden.

Das sind die Bewerber für das FN-Stützpunkttraining aus dem Hamburger Umland: Springen: Selina Ohl (Henstedt-Ulzburg), Jana Thomas (Hamburg), Jessica Lüdicke, Antonia Rother (beide Hetlingen), Jana Thomas (RfV Tornesch-Ahrenlohe); Dressur: Alina Granlien (Tangstedt), Ana Grimm (Oststeinbek), Jule Schönfeldt (Hamburg), Chantal Gaus (Tornesch).