Bälle haben ein Tempo von bis zu 290 Kilometer die Stunde. VfL Pinneberg verspricht: “Ein idealer Fitmacher für das Gesäß und die Beine.“
Pinneberg. Janina Ralfs (16) nimmt ihr Racket aus der Sporttasche und stellt sich mitten in der Halle auf. Konzentriert schaut sie zu ihrer Freundin Jessica Storch (18) hinüber, die sich etwa 15 Meter von ihr entfernt für den Aufschlag bereit macht. Am Spielfeldrand gibt Katrin Lorenzen, die Sportlehrkraft des VfL Pinneberg, "grünes Licht".
In hohem Bogen fliegt der Speeder - so wird der Ball mit dem knallgelben Kopf genannt - auf Janina zu. Die Schülerin holt aus, trifft und retourniert. Mit geradezu höllischem Tempo rast der Speeder zu Jessica zurück. Die kann nicht so schnell reagieren, wie es notwendig wäre, um rechtzeitig zu parieren.
Die gelben Speeder können bis zu 260 Stundenkilometer schnell sein, die roten (für Wettkämpfe) sogar bis zu 290 Kilometer pro Stunde.
Janina und Jessica, beide treiben intensiv Sport beim VfL Pinneberg, sind die ersten, die in die Sporthalle Kerschensteiner Straße gekommen sind. Sie wollen die neue Trendsportart Speedminton kennen lernen, die der VfL seit einiger Zeit anbietet. Ein Spiel, das Elemente von Badminton, Squash und Tennis verbindet und auf allen Kontinenten gespielt wird.
Die Idee hatte Katrin Lorenzen, die wöchentlich 25 Stunden als staatlich geprüfte Sport- und Gymnastiklehrerin im Verein tätig ist. Sie sucht regelmäßig nach neuen Sportarten, um weitere Abwechslung ins Vereinsleben zu bringen. "Ich habe mich vor den Computer gesetzt, im Internet ein wenig gegoogelt und bin plötzlich auf Speedminton gestoßen", berichtet die 24-Jährige. "Zunächst habe ich wenig gefunden, aber heute boomt diese Trendsportart, die bisher im Kreis Pinneberg wenig bekannt war."
Katrin brauchte einige Zeit, um den Vereinsvorstand zu überzeugen, aber dann stimmte er zu, und der Kassenwart rückte das Geld für einige Speedsets mit Sporttasche, zwei Schlägern, drei Bällen und Spielfeldbegrenzungen heraus. So ein Set kostet immerhin 60 Euro. "Speedminton ist für jeden leicht zu lernen und trotzdem eine Herausforderung an Technik, Kondition und Reaktion", so Heidi Hammerschmitt vom VfL-Sportreferat. "Es ist laufintensiv und der optimale Fitmacher für Gesäß und Beine."
Janina und Jessica haben Gefallen an Speedminton gefunden und wollen am "Speeder" bleiben. So wie ein Großteil der Jugendlichen, die zum ersten Trainingsabend in die Rübekamphalle kamen. 16 Mitglieder der Badmintonabteilung versuchten ihr Glück, außerdem acht neue Spieler und Spielerinnen. Katrin Lorenzen: "Ich bin zuversichtlich, dass sie wieder kommen werden." Trainiert werden kann jeden Mittwoch von 17.30 bis 18.30 Uhr.