Helgoland. Inselgäste können bis zum 25. Juni das bundesweit einmalige Naturspektakel bewundern. Wie man dem Lummenfelsen besonders nahekommt.
Auf Helgoland gibt es das ganze Jahr hindurch beeindruckende Natur zu bestaunen und genießen. Oder Gäste betreiben einfach nur durch den Blick auf die Wellen die eigene Entschleunigung. Doch in den kommenden zwei Wochen legt der Pinneberger Hochsee-Außenposten noch einmal einen drauf: Während der Helgoländer Lummentage vom 10. bis 25. Juni gibt es Sonderführungen zum Lummenfelsen, zum Lummensprung und ornithologische Inselrundfahrten.
Die fünf in Deutschland nur auf Helgoland anzutreffenden und brütenden Hochseevogelarten Trottellumme (Namensgeber des Lummenfelsens), Tordalk, Basstölpel, Eissturmvogel (Seevogel des Jahres 2022) und Dreizehenmöwe besiedeln bereits seit März das Naturschutzgebiet „Lummenfelsen“ und die angrenzenden Klippen inklusive der „Langen Anna“.
Der Lummenfelsen ist Schleswig-Holsteins kleinstes Naturschutzgebiet
Der Lummenfelsen erstreckt sich über etwa 220 Meter entlang der fast 60 Meter hohen Felsklippe auf der Westseite der Insel Helgoland. Die schroffe Felsformation gilt als das Naturschutzgebiet mit der größten Brutvogeldichte in Deutschland. Bei einer Fläche von nur 1,1 Hektar ist es das kleinste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins.
Für diejenigen unter den Besuchern, die den rechten Moment abpassen, warten die Lummentage mit einem besonderen Naturschauspiel auf, dem Lummensprung. Im Alter von nur etwa drei Wochen stürzen sich die jungen, noch flugunfähigen Trottellummen von den fast 60 Meter hohen Klippen hinab. Im Anschluss werden sie auf dem Wasser von ihren Eltern weiter großgezogen. Der Lummensprung ist ein faszinierendes Naturphänomen und lockt jährlich viele Gäste nach Helgoland.
Es gibt tägliche Führungen zum Lummensprung und an den Lummenfelsen
Die naturbegeisterten Gäste brauchen dieses Schauspiel nicht unbegleitet zu bewundern. Vom 10. bis 25. Juni bieten der Verein Jordsand e. V., der Helgoland Tourismus-Service und das Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ ein buntes Veranstaltungsprogramm rund um den Lummenfelsen an.
Bei einer Führung in den Abendstunden (täglich 21 Uhr) liegt der Fokus auf dem Phänomen des Lummensprungs: Die Jungtiere springen fast ausschließlich in der Abenddämmerung. Einige Fragen, die den Gästen auf diesen Erkundungen beantwortet werden: Warum springen die nicht flugfähigen Junglummen überhaupt? Wann wird die Entscheidung des Sprungs getroffen? Wie findet der Jungvogel sein Elterntier, wenn er gesprungen ist?
Ornithologische Rundfahrten mit dem Helgoländer Börteboot
Bei der Lummenfelsenführung (täglich außer montags um 15 Uhr) ist die einzigartige Vogelwelt im kleinsten Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins das Thema. Auf den Helgoländer Klippen erfahren die Inselgäste viel über die Besonderheiten dieses Küstenabschnitts und seiner gefiederten Bewohner.
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Doch nicht nur zu Fuß können Inselbesucherinnen und -besucher das Treiben der Hochseevögel verfolgen. Bei einer der ornithologischen Rundfahrten mit dem Helgoländer Börteboot erleben sie die Vögel in ihrem eigentlichen Element, dem offenen Meer. Das rege Treiben der mehreren tausend Brutpaare in der fast 60 Meter hohen Klippe sehen sie so aus neuer Perspektive. Durch den niedrigen Tiefgang der Helgoländer Börteboote und das Geschick ihrer Kapitäne geht es besonders nah an die Klippen heran.
Neben den großen Führungen gibt es in diesen zwei Wochen noch weitere Veranstaltungen
Neben den Hauptattraktionen gibt es auf Helgoland noch einige kleinere Veranstaltungen rund um den „Lummensprung“. Informationen finden Interessierte unter www.helgoland.de und www.jordsand.de im Internet.