Pinneberg/Tornesch. Aktuell werden Spuren für die Baustelle zwischen Tornesch und Pinneberg gesperrt. Das sind die Auswirkungen und so geht es weiter.

Die Autos auf der A23 – sie stehen seit einigen Tagen Stoßstange an Stoßstange im Stau: Anfang der Woche hat die Autobahn GmbH mit den vorbereitenden Arbeiten für die Großbaustelle im Bereich Pinneberg begonnen. Nachdem an den ersten Tagen die Auswirkungen noch überschaubar waren, ist spätestens seit Ende der Woche das erwartete Verkehrschaos eingetreten.

„Wir haben jetzt in beiden Richtungen die Überholfahrstreifen gesperrt“, erläutert Christian Merl, Sprecher der Autobahn Nord GmbH. In den ersten Tagen sei dies nur zeitweise der Fall gewesen, jetzt sei die Maßnahme von Dauer. In beiden Richtungen fließe der Verkehr nun größtenteils einspurig.

A23 in beide Richtungen einspurig: Die Auswirkungen sind enorm

Die Auswirkungen sind enorm. In der Regel beginnt der Stau in Richtung Hamburg bei Tornesch und endet erst im Bereich Pinneberg-Mitte. In Richtung Heide gibt es in Spitzenzeiten zähflüssigen Verkehr ab Halstenbek/Krupunder, erst hinter der Abfahrt Pinneberg-Nord normalisiert sich der Verkehr. Aktuell stehen in Richtung Heide noch zwei Fahrspuren zur Verfügung, weil die Standspur mitgenutzt wird. Diese dient jedoch als Ausfahrt- und Einfädelungsspur für die Anschlussstelle Pinneberg-Nord.

Merl spricht von dem „normalen Staubild, das zu erwarten war“. Und er verschweigt nicht, dass in den Spitzenzeiten die Rückstaus noch länger sind und der Zeitverlust deutlich größer ist. Autofahrer werden mit diesen Behinderungen noch länger leben müssen, das Ende der Bauarbeiten ist erst für den 28. Juli vorgesehen.

Aktuell wird die Verkehrsführung für die Bauphase eingerichtet

„Wir sind derzeit dabei, die Verkehrsführung für die Zeit der Bauarbeiten einzurichten“, berichtet Merl. So seien zunächst Markierungsarbeiten auf der Fahrbahn in Richtung Heide erfolgt. Diese seien erforderlich gewesen, um den Verkehr in Kürze komplett über den Standstreifen zu führen.

Dies wird notwendig, damit die Baustellen-Trennwände aufgebaut werden können. Sie trennen später beide Fahrtrichtungen, wenn der Verkehr einspurig komplett auf der Richtungsfahrbahn Heide geführt wird. Die Aufstellung der Schutzwände, die miteinander verbunden werden, erfolgen von einem Lkw-Kran aus.

Als Nächstes werden die Mittelstreifenüberfahrten gebaut

Dies erfolgt jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt. „Wir werden in der nächsten Woche damit beginnen, die Mittelstreifenüberfahrten zu errichten“, kündigt der Autobahnsprecher an. Dies habe in den vergangenen Tagen aufgrund der Witterungsbedingungen nicht erfolgen können.

Die Öffnung der Mittelschutzplanken an den Stellen, wo der in Richtung Hamburg fließende Verkehr auf die Gegenfahrbahn geführt und wieder zurückgeleitet wird, sei bereits erfolgt. Merl: „Als nächstes werden wir dort auskoffern, die Tragschicht einbauen und eine Asphaltdecke aufbringen.“ Das könne nur bei trockener Witterung erfolgen.

Ab dem 17. Juni beginnt die Sanierung der Richtungsfahrbahn Hamburg

Sobald dies geschafft ist, erfolgen die Aufstellung der Trennwände und weitere Markierungsarbeiten. Die vorbereitenden Arbeiten sollen bis zum 17. Juni andauern. „Leider ist es immer sehr aufwendig, das Baufeld freizukriegen“, so Merl weiter. Ab dem 17. Juni wird die Fahrbahn in Fahrtrichtung Hamburg, die aktuell einem Flickenteppich gleicht, grundhaft erneuert. Dann wird der Verkehr komplett über die Richtungsfahrbahn Heide geführt.

Einschränkungen ergeben sich auch für die Nutzer der Auf- und Abfahrt Pinneberg-Nord, die mitten im Baufeld liegt. Ab dem 14. Juni können Autofahrer dort nicht mehr in Richtung Hamburg auffahren. Der Ast zur Flensburger Straße bleibt befahrbar, auch ein Abfahren von der A23 in Pinneberg-Nord bleibt zunächst möglich.

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Ab dem 2. Juli wird die Anschlussstelle dann komplett gesperrt. Bis zum 28. Juli können dann auch Autofahrer, die aus Richtung Hamburg kommen, die Anschlussstelle nicht mehr nutzen. Als Ersatz steht aus dem Raum Pinneberg die Auf- und Abfahrt Pinneberg-Mitte zur Verfügung.

Die eigentlichen Arbeiten dauern laut dem Autobahnsprecher drei bis vier Wochen, dann erfolgt der aufwendige Rückbau der Baustelle. Läuft alles planmäßig, ist ein Ende der Baustelle für den 28. Juli vorgesehen. Damit fallen die Bauarbeiten auch zum Teil in die Ferienzeit.

Bis Ende 2025 wird die A23 zwischen Krupunder und Hohenfelde sukzessive saniert

Laut Autobahn GmbH liegt die Baustelle zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord in Fahrtrichtung Hamburg. Aktuell ergibt sich für Nutzer der A23 ein anderes Bild. Die Einschränkungen in beiden Fahrtrichtungen beginnen kurz vor Pinneberg-Nord und enden auf Höhe Pinneberg-Mitte.

Wenn der Spuk vorüber ist, ergibt sich für die Autofahrer nur eine kurze Verschnaufpause. Bis Ende kommenden Jahres will die Autobahn GmbH des Bundes sukzessive Erhaltungsmaßnahmen zwischen den Anschlussstellen Halstenbek/Krupunder und Hohenfelde angehen – und zwar in beiden Richtungen. Irgendwann in diesem Zeitraum wird auch die Gegenrichtung saniert, die sich ebenfalls in einem schlechten Zustand befindet.

Genauere Angaben zu den Zeiträumen der weiteren Baumaßnahmen liegen noch nicht vor. Laut Angaben der Autobahn Nord GmbH besteht auf der A23 ein erheblicher Instandhaltungsrückstand, weil aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten auf der A7 zwischen 2014 und 2019 keine Bauarbeiten auf dieser Autobahn erfolgt sind.

A23: Ausbesserung muss abgeschlossen sein, ehe der Ausbau auf sechs Spuren beginnt

Diese seit Jahren liegengebliebenen Ausbesserungen müssten nun abgearbeitet werden, bevor die geplante Erweiterung der A23 auf sechs Spuren im Bereich zwischen der Landesgrenze zu Hamburg und Tornesch in Angriff genommen werden kann. Andernfalls wäre die Strecke nicht leistungsfähig, um die Ausbaumaßnahme zu verkraften.