Hamburg. Fußballfans geraten im Bus nach Schenefeld in eine Rangelei. Dann eskaliert die Situation mächtig – auch Unbeteiligte werden verletzt.
Ein Vorgeschmack aufs Stadtderby am 3. Mai? Ein Streit unter Fußballfans ist am Dienstagabend in einem VHH-Bus von Hamburg nach Schenefeld mächtig eskaliert. Fünf Menschen, darunter vor allem Unbeteiligte, wurden dabei verletzt und mussten vom Rettungsdienst behandelt werden.
Offenbar waren Anhänger von HSV und St. Pauli aneinandergeraten, bis einer der Beteiligten Pfefferspray versprühte. So schildert die Polizeidirektion Bad Segeberg nun den Vorfall. In einer ersten Meldung war lediglich von Jugendgruppen und vier Verletzten die Rede.
HSV- und St.-Pauli-Fans geraten in VHH-Bus aneinander
Demnach beobachteten Zeugen im Bus der Linie 184 in Richtung Schenefeld, wie mehrere Männer in eine Rangelei gerieten. „Dem Wortlaut der Männer nach, könnten rivalisierende Anhängerschaften zwischen den Hamburger Fußballvereinen St. Pauli und HSV der Grund für die Auseinandersetzung gewesen sein“, heißt es von der Polizei.
Beim Verlassen des Busses habe einer der beiden vermeintlichen St. Pauli-Fans offenbar Pfefferspray in den Bus gesprüht. Dadurch erlitten ein 33 Jahre alter HSV-Fan und mindestens vier weitere unbeteiligte Fahrgäste leichte Atemwegsreizungen. Der Busfahrer alarmierte um 20.40 Uhr Polizei und Feuerwehr und hielt schließlich auf der Friedrich-Ebert-Allee nahe der Haltestelle Lindenallee.
St.-Pauli-Anhänger versprühen Pfefferspray – fünf Verletzte
Die beiden St. Pauli-Anhänger flüchteten vom Tatort. Sie sollen schätzungsweise zwischen 30 und 40 Jahre alt sein und eine schlanke Statur haben. Der Jüngere trug eine Bomberjacke und eine schwarze Mütze. Eine Sofortfahndung der Polizei nach den Tätern blieb zunächst erfolglos.
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Derweil kümmerten sich mehrere Rettungswagenbesetzungen aus Hamburg und Schleswig-Holstein um die Verletzten. Ins Krankenhaus eingeliefert werden wollten sie aber nicht.
Die Auswertungen von mehreren Zeugenaussagen stehen noch aus, wie die Polizei weiter mitteilte. Ein Strafverfahren wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung wurde eingeleitet. Zur Aufklärung des Falls werden weitere Zeugen, deren Personalien noch nicht aufgenommen worden, gebeten, sich unter der Rufnummer 04101-498-0 bei der Polizei zu melden.