Uetersen/Schenefeld/Kaltenkirchen. Nach rätselhaftem Leichenfund in Kaltenkirchen filzen 150 Beamte zehn Objekte in drei Bundesländern. Was die Beamten gefunden haben.
Mehr als zwei Monate nach einem Leichenfund an der Holstentherme in Kaltenkirchen, bei der es von Anfang an eine Spur nach Uetersen im Kreis Pinneberg gegeben hatte, hat die Mordkommission Itzehoe am Dienstag zehn Objekte in Uetersen, Schenefeld, Hamburg und Bremen durchsuchen lassen. Dabei wurde unter anderem in Uetersen eine professionelle Hanfplantage mit 120 Pflanzen entdeckt.
„Es ging uns darum, Erkenntnisse, die wir während der Ermittlungen gewonnen zu haben, zu verifizieren“, sagt Polizeisprecherin Merle Neufeld. Festnahmen habe es während der Durchsuchungen nicht gegeben. Es seien Beweismittel unterschiedlichster Art sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden.
Heranwachsender hat sich gestellt und die Polizei zu der Leiche geführt
Ein 17 Jahre alter Heranwachsender hatte sich am 24. November mit einem Anwalt bei der Polizei in Pinneberg gemeldet und angegeben, einen Menschen getötet zu haben. Er führte die Beamten in der Folge zu der Leiche in Kaltenkirchen, die an einem Zaun hinter dem Freibad lag.
Bei dem Toten handelt es sich um einen 27 Jahre alten Albaner. Er verfügte in Deutschland nicht über einen festen Wohnsitz, war jedoch der Polizei im Zusammenhang mit Straftaten bekannt. Todesursache soll ein Schuss in den Kopf gewesen sein. Der Heranwachsende, der sich bei der Polizei zur Tat bekannt hat, ist laut Angaben der Ermittler albanisch sprechend.
Dass der Fundort nicht der Tatort ist, hat sich schnell herausgestellt
Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. „Die Ermittlungen in dieser Sache sind noch lange nicht abgeschlossen“, sagt Polizeisprecherin Merle Neufeld. So sei weiterhin auch Gegenstand der Ermittlungen, an welchem Ort sich das Tötungsdelikt ereignet hat. Auch die Tatwaffe ist weiterhin verschwunden.
Dass der Fundort nicht der Tatort ist, hatte sich schnell herausgestellt. Bisher hatte die Polizei einen möglichen Tatort im Raum Uetersen vermutet. Neuigkeiten in dieser Frage teilte die Polizei nicht mit. Auch will sie nicht preisgeben, ob die jetzige Durchsuchungsaktion auf Angaben des Tatverdächtigen basiert.
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150 Polizeikräfte aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen hatten um 7 Uhr am Dienstag mit Unterstützung von Zollbeamten die Aktion gestartet. Betroffen waren zehn Objekte in den genannten drei Bundesländern. „Es handelt sich um ganz unterschiedliche Objekte“, sagt die Polizeisprecherin. So sei in Hamburg-Ottensen etwa eine Shishabar betroffen gewesen.
Ein Großteil der Durchsuchungen betrafen Privatwohnungen, so auch in Schenefeld und Uetersen. An der Anschrift in Uetersen entdeckten die Durchsuchungskräfte eine Cannabisplantage, die aus 120 Pflanzen und diversem Zubehör bestand. Alle diese Dinge wurden beschlagnahmt und abtransportiert.
Leichenfund in Kaltenkirchen: Hat das Tötungsdelikt mit Streit im Drogenmilieu zu tun?
Dass die Beamten auf die Plantage gestoßen sind, könnte zu Spekulationen passen, dass das Tötungsdelikt etwas mit Streitigkeiten im Drogenmilieu zu tun hat. Dazu will sich die Polizei vorerst nicht äußern.